Gartner sieht weitere Kürzungen

IT-Abteilungen der Zukunft schrumpfen weiter

31.05.2005 von Tanja Wolff
In den kommenden fünf Jahren werden die IT-Abteilungen in den großen Unternehmen schrumpfen. Das ist das Ergebnis eines Gartner-Symposiums in Barcelona. Danach haben nur wenige Firmen Vertrauen in die Zukunft und wollen deshalb weniger in die IT investieren.

Gartner zufolge tendieren Unternehmen während einer schleppenden Wirtschaftslage dazu, den Status quo beizubehalten, statt in neue Möglichkeiten zu investieren. Doch gerade in dieser Situation seien neue Schritte notwendig, damit die IT nicht nur am Laufen gehalten werde, sondern die Technologie auch etwas zum Geschäft beitragen könne.

Die Stimmung in Westeuropa ist im Vergleich mit anderen Regionen immer noch verhalten. Weltweit werden die Ausgaben für IT in diesem Jahr um 5,6 Prozent auf 2,6 Billion US-Dollar steigen. Für Europa rechnen die Analysten mit einem Wachstum von 3,6 Prozent auf 697 Milliarden Dollar. Zusätzlich werden die Verantwortlichen durch eine Reihe von technologischen und organisatorischen Umwälzungen zusätzlich auf Trab gehalten.

Neun von zehn Unternehmen sehen ihre IT-Infrastruktur als wichtige Stütze des Geschäfts an. In dem Bereich, wo die Möglichkeiten der IT das Geschäft mitbestimmen, können Firmen ihre Ergebnisse verbessern, so die Gartner-Analysten.

Wichtige Entscheidungen

Die Marktforscher sagen voraus, dass bis 2007 Notebooks in jeder fünften Firma PCs als Arbeitsplatzrechner ersetzen werden. Zusätzlich wird es multiple Betriebssysteme geben, die auf verschiedenen Endgeräten abgespielt werden können. Diese machen es möglich, dass sich die Angestellten auch in Systeme einloggen können, während Upgrades vorgenommen oder Hard- und Software hochgeladen werden. Der Vorteil ist ein einheitliches System für Laptops, PDAs und PCs.

Laut Gartner müssen die Entscheider prüfen, wer wann mit Fremdgeräten auf das Unternehmensnetzwerk zugreifen darf. Dabei würden automatische Software-Updates sinnlos werden. "Wir werden eine neue Generation von Anwendungen erleben, wenn Service orientierte Architekturen (SOA) zum Mainstream werden", sagt Ken McGee von Gartner. In naher Zukunft werde die Hälfte der Anwendungen auf diese Weise entwickelt. Die Folge sei, dass die Zahl der Entwickler bis 2009 um 30 Prozent sinkt.

Im Bereich der Vernetzungen müsse damit gerechnet werden, dass in den kommenden drei Jahren alle Arbeitsplätze in den Unternehmen in Europa, im Mittleren Osten und Afrika mit einem Kommunikations-Server, der Internet-Telefonie unterstützt, verbunden sind. Die Analysten empfehlen, dass eine Gruppe in der Firma die Verantwortung für diese Vision übernimmt. Diese muss gemeinsam mit technischen und geschäftsorientierten Abteilungen arbeiten.