Arbeit nicht zu schaffen

IT-Abteilungen werden kaputt gespart

29.11.2011 von Andreas Schaffry
Kernaufgaben kann die IT immer weniger zufriedenstellend erfüllen. So lautet das Fazit einer Umfrage des Dienstleisters MTI Europe.
Herrscht wegen Budgetrestriktionen in IT-Organisationen Personalknappheit kann diese Kernaufgaben nur noch unzureichend erfüllen.
Foto: MTI

Trotz der guten Konjunktur regiert in deutschen IT-Abteilungen der Rotstift. Durch die Sparmaßnahmen fehlt den IT-Organisationen das notwendige Personal, um wichtige Kernaufgaben angemessen zu erfüllen. Zugleich wird die IT den an sie gestellten immer höheren Anforderungen kaum mehr gerecht und kann Probleme aus Zeitmangel nicht rechtzeitig lösen.

Zu diesem Kernergebnis kommt eine Untersuchung des britischen IT-Dienstleisters MTI Europe mit Deutschlandsitz in Wiesbaden unter mehr als 200 IT-Managern in deutschen Firmen. Am meisten zu kämpfen haben die IT-Abteilungen mit der Optimierung der vorhandenen IT-Infrastrukturen und dem rasant steigenden Datenvolumen. Das gaben 60 Prozent beziehungsweise 48 Prozent der befragten IT-Experten an.

IT-Mitarbeiter sind notorisch überlastet. Darunter leidet die Servicequalität und Kompromisse sind an der Tagesordnung.
Foto: MTI

40 Prozent haben Schwierigkeiten, die immer komplexer werdenden Anwendungslandschaften in den Griff zu bekommen. 35 Prozent sehen ihr Hauptproblem darin, die stetig steigenden Sicherheitsbedrohungen in den Griff zu bekommen. Ebenso viele ringen damit, die rasant zunehmende Anzahl mobiler Endgeräte angemessen in die Unternehmens-IT einzubinden.

Mehrarbeit belastet Mitarbeiter

32 Prozent klagen zudem darüber, dass Headcount-Budgets zu knapp bemessen sind. Dadurch müssten die vorhandenen IT-Mitarbeiter erhebliche Mehrarbeit leisten. Dieser Mangel an personellen Ressourcen in deutschen IT-Abteilungen belastet die Mitarbeiter. Rund zwölf Prozent haben daher Mühe, ihre Arbeit überhaupt zu schaffen.

Knapp 60 Prozent haben dauerhaft zu wenig personelle Kapazitäten, um die gestiegenen Anforderungen der Fachbereiche und des Managements an die IT zufriedenstellend erfüllen zu können.

Kompromisse am laufenden Band

31 Prozent gaben an, dass sie deshalb dazu gezwungen sind, laufend Kompromisse zu machen. 43 Prozent schließen manchmal kleine Kompromisse. Knapp ein Viertel der IT-Experten hat zudem Mühe, den Fachbereichen die Servicequalität zu liefern, die sie gern bieten möchten.

Eine IT-Organisation, die über ausreichend personelle Ressourcen verfügt, kann IT-Anwendungen zu strategischen Werkzeugen formen.
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Es verwundert daher kaum, dass rund 55 Prozent der Befragten die IT-Systeme lediglich am Laufen halten, ohne dass ihr Unternehmen daraus strategische Geschäftsvorteile ziehen kann. Ebenso bleibt die Beschäftigung mit neuen Technologien wie Cloud Computing auf der Strecke. Immerhin knapp 43 Prozent gaben an, dass die IT-Abteilung der Firma regelmäßig Effizienzvorteile verschafft.

41 Prozent der Umfrageteilnehmer sind der Meinung, eine Personalaufstockung im IT-Bereich könne ihrem Unternehmen einen bedeutenden Mehrwert bringen. 27 Prozent der IT-Entscheider sind davon überzeugt, dass mit mehr IT-Personal die Informationstechnologie als strategisches Werkzeug eingesetzt werden kann, das ihre Firma konkurrenzfähiger macht.

Mehr Personal verbessert das Betriebsklima

Immerhin 15 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen davon aus, dass eine Aufstockung des IT-Personals das Betriebsklima nachhaltig verbessern würde. Damit steht es nämlich nicht zum Besten. Die allgemeine Stimmung unter den Mitarbeitern in den IT-Abteilungen bezeichneten 35 Prozent als passabel, acht Prozent als schlecht. Ein Prozent empfinden diese als "desaströs".