Finanzkrise zieht vor allem Europa nach unten - Vier Sofortmaßnahmen für CIOs

IT-Ausgaben brechen ein

22.10.2008 von Riem Sarsam
Die globale Finanzkrise wirkt sich auch auf die IT-Budgets aus. Weltweit wachsen die IT-Ausgaben deutlich weniger als bisher angenommen. In Westeuropa schrumpfen sie sogar, so die Vorhersagen von Gartner. CIOs dürfen trotzdem nicht in Panik ausbrechen und kurzfristige Maßnahmen ergreifen.
Düstere Prognosen, vor allem für Europa: Die Finanzkrise wird das Wachstum bei den IT-Ausgaben lahm legen.

Der Marktforscher Gartner hat auf seinem Symposium in Orlando seine Prognosen für IT-Ausgaben deutlich nach unten revidiert. Allerdings werden die Einbußen für die IT nicht so dramatisch ausfallen wie beim Dot-Com-Crash im Jahr 2001.

In einem Worst-Case-Szenario gehen die Analysten davon aus, dass die IT-Ausgaben im kommenden Jahr nur noch um 2,3 Prozent wachsen. Vor der Krise hatten sie noch ein Wachstum von 5,8 Prozent vorausgesagt.

Am stärksten betroffen werden die USA und Westeuropa sein. Während der IT-Markt in den Vereinigten Staaten um 0,5 Prozent noch ganz leicht zulegen kann, sieht es in Europa weit düsterer aus. Dort soll sich das bisher prognostizierte Wachstum von 2,8 Prozent in einen Rückgang von 0,8 Prozent umkehren.

Doch die IT-Branche hat in der Rezession 2001 und danach schon härtere Zeiten durchgemacht, so die Gartner-Analysten. Außerdem hat sich das IT-Verständnis bei den Anwendern gewandelt. Unternehmen erkennen zunehmend die Rolle der IT für das Business und, dass sie nicht so ohne weiteres auf sie verzichten können.

Außerdem können langfristige IT-Projekte nicht einfach radikal gekürzt werden, meint Gartner. Schließlich ist die IT in alle Geschäftsbereiche involviert. Ohne sie läuft nichts, denn die IT ist das Rückgrat des Unternehmens.

CIOs müssen jetzt Mut zu langfristigen Entscheidungen beweisen, fordert Gartner. Die Analysten haben vier Ratschläge für IT-Verantwortliche zusammengestellt, die dabei helfen sollen:

1. Projekte analysieren

Jedes IT-Projekt sollte so betrachtet werden, als ob es bisher nicht existieren würde. Dabei müssen die Fragen lauten: Warum brauchen wir es? Wie viele Mitarbeiter sind nötig, um es am Laufen zu halten? Ist dasselbe Ergebnis auch mit weniger Aufwand zu erreichen?

2. Rangliste erstellen

Außerdem sollten CIOs eine Bestandsanalyse durchführen. Für das Ergebnis sollte eine Liste erstellt werden, auf der die einzelnen Positionen nach dem Grad ihrer Notwendigkeit geordnet sind. Dabei ist zu bedenken, dass nicht alle Punkte auf der Liste im nächsten Jahr noch existieren werden.

3. Finanzpolster zurücklegen

Vom IT-Budget sollte so viel wie möglich als Reserve in der Hinterhand behalten werden. Nichts ist so wertvoll wie schnell verfügbares Kapital, auf das man in einem passenden Augenblick zurückgreifen kann.

4. Mitarbeiter beruhigen

CIOs müssen sich zudem um ihre Mitarbeiter aus der IT-Abteilung kümmern und sich schützend vor sie stellen. Vor allem die besten Leute müssen beruhigt werden, dass ihr Job sicher ist.

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