Fokus auf Security und Netzwerk

IT-Ausgaben wachsen langsamer

03.05.2022 von Jon Gold
Remote-Arbeit führt zu weniger steigenden IT-Ausgaben, besagt eine Studie. Entscheider investieren vor allem in Cybersicherheit und Netzwerke.
IT-Ausgaben von Unternehmen steigen weniger stark als erwartet. Dennoch deuten sie auf anhaltendes Wachstum im IT-Sektor hin.
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Laut einer Umfrage von Enterprise Technology Research (ETR) unter IT-Entscheidern werden die IT-Ausgaben im zweiten Quartal dieses Jahres langsamer wachsen. Gleichzeitig hätten Neueinstellungen in der Technologiebranche ein Rekordniveau erreicht.

Die jüngste Ausgabe der vierteljährlichen Technology Spending Intentions Survey (TSIS) von ETR besagt, dass die Nachfrage nach IT-Fachkräften so hoch ist wie nie zuvor ist. Diese Ergebnisse decken sich laut ETR größtenteils mit den statistischen Daten des Arbeitsministeriums der USA. Demnach werde der US-Markt zwischen 2020 und 2030 um 667.600 IT-Arbeitsplätze wachsen, was einer jährlichen Wachstumsrate von 13 Prozent entspricht.

Allerdings sollen laut dem TSIS-Bericht die IT-Ausgaben im zweiten Quartal dieses Jahres trotzdem insgesamt langsamer wachsen als frühere Schätzungen vorhergesagt haben. Die 1.200 befragten IT-Entscheider gehen von einem Wachstum von 5,5 Prozent aus. Der letzte Bericht veranschlagte dafür 6,8 Prozent. Damit sinken die Prognosen für das Wachstum der gesamten IT-Ausgaben im Jahresvergleich auf 6,7 Prozent, gegenüber 8,3 Prozent im letzten TSIS-Report. Etwa drei Viertel der Befragten stammten aus den USA, 14 Prozent aus Europa, dem Nahen Osten und Afrika.

Sicherheit und Netzwerke sind Prioritäten

Dennoch spiegeln die Zahlen anhaltendes Wachstum im IT-Sektors wider. Ein Großteil davon geht auf den Wechsel zu Remote Work und die daraus entstandene Nachfrage nach effektiveren Cybersicherheitsmaßnahmen und Netzwerktechnologien zurück. Die meisten Befragten in dem aktuellen TSIS-Bericht sehen Cybersicherheit weiterhin als oberste Priorität. Den meisten Zuwachs an Bedeutung hat der Netzwerkbereich erfahren. Weitere als wichtig eingestufte Bereiche waren die Cloud-Migration und Analytik sowie Data Warehousing.

Laut dem Report arbeiten 42 Prozent der IT-Belegschaft Vollzeit aus der Ferne. Knapp ein Drittel teilt sich die Zeit zwischen Telearbeit und Büro auf. 27 Prozent sind wieder permanent vor Ort. Es wird jedoch erwartet, dass der Anteil der IT-Mitarbeiter, die von zu Hause aus arbeiten, im Laufe der Zeit leicht zurückgehen wird. Das liege daran, dass die Bedenken wegen der Pandemie allmählich nachlassen und mehr Arbeitnehmer entweder auf Voll- oder Teilzeitbasis ins Office zurückkehren.

Mehr Telearbeit hat laut der Studie dazu geführt, Netzwerkausrüstung höher zu priorisieren. Das hat zu stärkerer Nachfrage geführt, mit der das Angebot nicht ganz Schritt halten konnte. Mehr als die Hälfte der Befragten berichten über teils große Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Netzwerkausrüstung.

"Cybersecurity wird weiterhin als die höchste Priorität seit der Pandemie genannt. Allein die Zahl der Ransomware-Angriffe ist bis 2021 um 150 Prozent gestiegen, und 61 Prozent der Malware zielt auf Remote-Mitarbeiter", sagte Erik Bradley, Chefstratege von ETR. Die massive Zunahme von Angriffen und die Notwendigkeit, Remote-Mitarbeiter zu unterstützen, habe neue Sicherheitsbedenken hervorgerufen. Das sei zum Teil für den stärkeren Fokus auf Sicherheit verantwortlich. Außerdem stabilisiere sich die Zahl der Heimarbeitsplätze, was eine Erklärung für den Anstieg der Netzwerkausgaben sein könne. (jd)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation CIO.com.