Schlüssel zum Unternehmenserfolg

IT-Ausgaben zahlen sich aus

14.12.2006 von Andreas Schaffry
Sparen, sparen, sparen. IT-Abteilungen stehen heute unter einem hohen Kostendruck, denn IT-Budgets werden gekürzt. Ein falscher Ansatz, wie das Beratungsunternehmen Hackett Group in einer aktuellen Befragung feststellt. Der Untersuchung zufolge rechnen sich höhere Investitionen in die IT. Davon profitieren Finanzbuchhaltung, Einkauf sowie Personalverwaltung in Form von effizienteren Prozessen und geringeren Prozess-Kosten.

Führende IT-Abteilungen geben derzeit sieben Prozent mehr Geld aus als durchschnittliche. Den Hackett-Studien zufolge setzen diese so genannten "World-Class" IT-Abteilungen derzeit 9.024 US-Dollar pro Endanwender ein, bei typischen Unternehmen sind es 8.485 US-Dollar. Damit setzt sich ein Trend aus dem Jahr 2005 fort, wonach der IT- Bereich der einzige Bereich ist, in dem die Ausgaben der World-Class-Performer über denen der typischen Unternehmen liegen. Führende Organisationen investieren außerdem 17 Prozent mehr in technologische Lösungen als typische Unternehmen.

IT- und Geschäfts-Prozesse im Gleichklang

Laut Untersuchung besteht ein ursächlicher Zusammenhang zwischen gezielten Ausgaben, um die IT zu verbessern und optimierten Geschäftsprozessen. Unternehmen, die dies erkannt haben und danach handeln, können darüber hinaus mit deutlichen Kosteneinsparungen in den Bereichen Finanzbuchhaltung, Beschaffung und Personalverwaltung rechnen. So werden Bücher jeden Monat schneller geschlossen, die Lieferantenzufriedenheit ist höher und Mitarbeiter können zielgerichtet eingestellt, eingesetzt und ausgebildet werden.

Nachweisbar hat die Buchhaltung auf Basis einer effektiven IT einen schnelleren und verbesserten Zugriff auf Finanz-Informationen. So können Ad-hoc-Berichte in durchschnittlich 1,3 Tagen erstellt werden. Durchschnittliche Firmen benötigen dafür 2,2 Tage. Führende Unternehmen stellen zudem 57 Prozent mehr elektronische Kundenrechnungen aus. Dadurch reduzieren sich Rechnungsfehler, die durch manuelle Prozesse entstehen. Zudem sinkt die Zahl der unbezahlten Rechnungen pro Tag (days sales outstanding) signifikant, was den Cashflow erhöht.

Mehrwert übertrifft Ausgaben

Die Einkaufsabteilungen in führenden Unternehmen bearbeiten im Vergleich zum Durchschnitt 36 Prozent mehr Aufträge pro Mitarbeiter und haben die Kosten pro Bestellung nahezu auf die Hälfte verringert. Der verstärkte Technologieeinsatz, etwa durch Self Services, bringt auch HR-Abteilungen auf Trab. Sie haben 13 Prozent niedrigere Kosten pro Mitarbeiter, außerdem werden Führungspositionen deutlich schneller besetzt.

Der Mehrwert, den eine optimierte IT liefert, übertrifft laut Untersuchung bei weitem den Kostenfaktor. Er besteht unter anderem in besseren Geschäftsergebnissen, auch sind die Back-Office-Bereiche mehr auf die strategischen Zielsetzungen abgestimmt und entsprechen stärker den Unternehmensanforderungen.

Strategische Abstimmung

Voraussetzung für mehr Prozess-Effizienz ist ein durchgängiger und einheitlicher Zugriff auf relevante Unternehmensdaten. Das ermöglicht auch einen übergreifenden Blick auf unterschiedliche Unternehmensbereiche, während sich gleichzeitig der Zeitaufwand für das Suchen und Überprüfen von Daten aus verschiedenen Quellen verringert. Dazu müssen IT-Systeme, das heißt Hardware, Software und Netzwerke, vereinfacht werden. Integrierte IT-Landschaften verringern zudem die Gesamtkosten der IT. Als wichtig erachten die Berater darüber hinaus die strategische Abstimmung zwischen der IT und den Fachabteilungen. Deshalb sollte der CIO der obersten Führungsebene angehören und unmittelbar an den CEO berichten.

Die Hackett Group befragte in dem 2006 Enterprise Book of Numbers rund 200 Unternehmen. Als so genannte "World-Class-Performance" werden dabei Firmen bezeichnet, die in den Bereichen Vertrieb, Verwaltung und Supply Chain besonders erfolgreich sind. Die Ergebnisse basieren auf empirischen Analysen sowie Benchmark-Studien.