Drei IT-Modelle für CIOs und Dienstleister

IT bekommt einen neuen Namen

05.05.2006 von Tanja Wolff
Es gibt in den unterschiedlichen Firmen und Branchen keine einheitliche IT-Organisation mehr. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Forrester ist der "One-Size-Fits-All"-Ansatz Geschichte. Stattdessen gibt es drei IT-Modelle, die sich in den vergangenen Jahren etabliert haben.

Der Analyse zufolge übernehmen die IT-Abteilungen je nach Erwartung und Ausrichtung der Firmen die Rolle der "Solid Utilities", des "Trusted Suppliers" oder des "Partner Players". Die Ansätze unterscheiden sich durch Aufgabe sowie Struktur der IT.

Einige Entscheider haben aufgrund dieser Entwicklung bereits damit begonnen, ihre Abteilungen umzubenennen. Die Berater von Forrester schlagen folgende Namen vor: Business & Technology für Partner Player, Information Services für Trusted Suppliers und Technology-Services für Solid Utilities.

Die Untersuchung hat herausgefunden, dass die Entwicklung des für eine Firma richtigen Ansatzes auf den Erfordernissen der Branche, der Ausrichtung sowie den Erwartungen des Managements und der Nutzer basiert.

1. Solid Utilities

Sie müssen in erster Linie dafür sorgen, dass IT-Systeme kosteneffizient und stets verfügbar sind. Technologische Innovationen werden nicht zentral, sondern in den Geschäftseinheiten initiiert.

2. Trusted Suppliers

Von ihnen erwarten die Firmen nicht nur Systemverfügbarkeit. Sie müssen außerdem mit Hilfe von Anwendungen Prozesse in den Abteilungen unterstützen.

3. Partner Players

Bei diesem Ansatz sollten nicht nur die beschriebenen Leistungen erbracht werden, sondern diese IT-Abteilung ist auch strategischer Partner der Geschäftseinheiten. Sie entwickeln individuelle, wettbewerbsfähige Lösungen für Kunden, Lieferanten und Nutzer.

Allerdings ist bei den verschiedenen IT-Modellen nicht gesagt, dass Firmen den erforderlichen oder gewünschten Ansatz implementieren können. IT-Organisationen kann es an Know-how oder Ressourcen fehlen.

Die Entwicklung hat erhebliche Auswirkungen auf CIOs und Dienstleister. So sollten die IT-Manager prüfen, welche Rolle von ihrer Abteilung erwartet wird. Danach müssen sie klären, ob diese sachdienlich ist und ob sie diese ausfüllen können und möchten. Außerdem müssen sich Hersteller und Dienstleister darüber im Klaren sein, dass die verschiedenen Ansätze zu unterschiedlichen Bedürfnissen und Verhalten der Klienten führen.

Unterschiedliche Erfordernisse

Laut der Studie müssen sich Hersteller und Dienstleister darüber bewusst sein, dass die verschiedenen Ansätze zu einem unterschiedlichen Kaufverhalten führen. Es wird schwer sein, Software an CIOs von Solid Utilities zu verkaufen, da Anwendungen nicht zentral, sondern von den Abteilungen angeschafft werden. Dagegen entwickeln "Partner Players" meist selbst oder passen gekaufte Programme noch an.

Unterschiede gibt es auch bei Services wie Business Process Outsourcing, Applikationspflege oder Infrastruktur-Management. So lagern beispielsweise Partner Players nur ungern ihre IT aus. Der Grund: Sie ist ein Teil ihres Kerngeschäfts. Dagegen sehen Solid Utilities in der Nutzung der verlässlichen und kosteneffizienten Infrastruktur eines Providers einen Weg, noch zuverlässiger zu werden.