Kosten und Steuern erzwingen Umdenken

IT der Zukunft: Umweltschutz ist vorprogrammiert

08.11.2006 von Christiane Pütter
Der graue PC hat ausgedient – der Rechner der Zukunft ist grün. Das ist zwar nur im übertragenen Sinne gemeint, aber feststeht: Ohne Umweltschutz geht es in der Informationstechnologie nicht mehr. Das proklamieren die Marktforscher von der Butler Group.

Ein großes Bürogebäude mit 1250 Angestellten verbraucht zweieinhalb Gigawatt-Stunden Strom pro Jahr – eindeutig zu viel. Das erklärt Richard Edwards, Senior Research Analyst der Butler Group unter Berufung auf Umweltschützer wie Greenpeace. Edwards behauptet, "grüne IT" sei nicht mehr Option, sondern Notwendigkeit.

Das liegt zum Einen an den Kosten: In Großbritannien hält die Büro-Ausstattung derzeit 15 Prozent an den Energie-Kosten eines Unternehmens. Wenn es so weitergeht, dürfte dieser Anteil im Jahr 2020 bei 30 Prozent liegen.

Wie Butler meldet, verschlingen PC-Systeme zwei Drittel der Büro-Energiekosten. Drucker und Kopierer kommen auf 25 Prozent.

Zum Anderen haben all die mahnenden Worte und rührigen Appelle von Öko-Aktivisten und Politikern wohl doch nichts genützt, denn mittlerweile sind Steuern und Abgaben rund um Umweltsünden fällig.

Wer die sparen will, kann sich laut Richard Edwards zum Beispiel durch die EU-Website eu-energystar.org klicken, auf der Tipps zum Kauf Ressourcen-schonender Rechner und Bildschirme gegeben werden. Wer Spaß an Schelte hat, liest die Greenpeace-Liste ökologisch unkorrekter Unternehmen.

Die Butler Group knüpft damit an eine ähnliche Meldung der Analysten von Gartner an. Die hatten vor wenigen Wochen an CIOs appelliert, sie sollen Dienstleister und Hersteller in die Pflicht nehmen. Vor allem das Implementieren von High-Density Servern gilt als problematisch, weisen diese doch einen Energieverbrauch auf, der um zehn- bis 15 Mal höher ist als der herkömmlicher Server-Umgebungen.