Qualifiziertes Personal binden

IT-Fachkräfte - die richtige Balance finden

21.08.2007 von Andreas Schaffry
In den USA zieht der Markt für IT-Jobs wieder an. Grund hierfür ist unter anderem, dass CIOs inzwischen stärker IT- und Geschäftsziele miteinander verbinden. Hierfür benötigen sie Mitarbeiter, die sowohl Geschäfts- als auch Technologie-Wissen mitbringen. Das ergab eine Studie des Marktforschers Gartner. Positiver Nebeneffekt für qualifizierte IT-Fachkräfte. Sie sind nach wie vor rar und können hohe Gehälter verlangen.
Beförderungen sowie interne und externe Job-Portale sind besonders effektiv im Recruiting-Prozess.

Zwei Drittel der befragten CIOs wollen innerhalb der nächsten zwölf Monate neue Leute einstellen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von fünf Prozent. Gleichzeitig wechseln IT-Mitarbeiter wieder häufiger die Arbeitsstelle, wie die Marktforscher feststellen.

Wenngleich gegenüber dem Vorjahr in diesem Bereich nur eine minimale Steigerung von einem Prozent zu verzeichnen ist, so zeichnet sich hier nach Ansicht der Analysten doch ein Trend ab, denn der Wert stieg bereits das dritte Jahr in Folge.

Zuviel frisches Blut ist nicht immer gut

Zwar gehören Personalwechsel zum Alltag im Geschäftsleben und frisches Blut tut jeder Organisation gut, doch sollten die Wechselwilligen den Unternehmen Sorge bereiten. Meist handelt es sich hierbei um hochqualifizierte Mitarbeiter. Verlassen diese ein Unternehmen, kann das unter Umständen die Leistungsfähigkeit einer Organisation stark beeinträchtigen.

Als Hauptgründe für einen Arbeitsstellenwechsel identifizieren die Analysten zu wenig Gehalt sowie fehlende berufliche Perspektiven und Work-Life-Balance-Programme, wie etwa Tele-Arbeit. Den Analysten zufolge ist für die Befragten besonders die Abstimmung zwischen Berufs- und Privatleben wichtig, doch nur ein Prozent der IT-Fachleute haben eine entsprechende Vereinbarung.

Unternehmen sollten deshalb darauf bedacht sein, hochqualifizierte IT-Fachkräfte so lange wie möglich zu halten. Erfolgreiche Firmen binden deshalb ihre IT-Mitarbeiter - und nicht nur diese - mit flexiblen Lohn- und Arbeitszeit-Modellen und bauen so eine langfristige sowie vertrauensvolle Beziehung zu ihnen auf.

Obwohl sich der Markt für IT-Jobs positiv entwickelt, rechnen die Analysten nicht damit, dass - wie in den späten 1990er Jahren - noch einmal ein regelrechter Kampf um IT-Spezialisten ausbricht.

Gehälter wachsen moderat

Das zeigt sich auch an den Gehältern. Diese steigen zwar konstant, doch moderat und wachsen um durchschnittlich drei bis vier Prozent pro Jahr. Insgesamt machen die Personalkosten einen großen Teil des Budgets in IT-Organisationen aus.

Im Jahr 2007 werden CIOs rund 40 Prozent ihrer Budgets für Gehälter, Leistungszulagen und Gratifikationen ihrer Mitarbeiter in der IT-Organisation ausgeben.

Derzeit verdient beispielsweise ein Abteilungsleiter für System-Programmierung mindestens 128.000 US-Dollar Grundgehalt, ein Manager für die Anwendungsentwicklung bringt es auf knapp 104.000 Dollar und ein System-Analyst auf 78.000 Dollar.

Die Analysten haben auch untersucht, welche Maßnahmen bei der Personalförderung besonders effektiv sind. An erster Stelle stehen interne Recruiting-Prozesse, etwa durch Beförderungen innerhalb der IT-Organisation. Das gaben mehr als 70 Prozent der Befragten an. Auch die eigene Unternehmens-Webseite (68 Prozent) sowie Online-Job-Portale wie Monster (67 Prozent) sind ein probates Mittel, um qualifizierte IT-Fachkräfte anzuwerben.

Im Rahmen der "IT market compensation study" befragten die Marktforscher von Gartner 225 Unternehmen in den USA.