Gewinner und Verlierer in der IT-Szene

IT-Gehälter 2008: wer was verdient

09.04.2008 von Andrea König
Projektleiter in der IT haben gut lachen. Sie gingen als Sieger einer aktuellen Gehaltsuntersuchung hervor. Ihre Saläre stiegen im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich acht Prozent. Ein weiterer Vergütungstrend: Das Grundgehalt schrumpft, während im Gegenzug der leistungsbezogene Anteil zunimmt.
Je größer das Unternehmen, desto mehr verdienen Manager.

Pauschale Gehaltserhöhungen geraten zur Ausnahme. Stattdessen entlohnen Unternehmen ihre IT-Führungskräfte immer variabler und differenzierter.

Zum Beispiel Bereichsleiter in den großen Unternehmen. Ein IT-Bereichsleiter in der Bankenwelt verdient durchschnittlich 165.000 Euro und erhält zusätzlich einen Bonus von 58.800 Euro. 2007 betrug das Fixgehalt noch 175.000 Euro jährlich und der Bonus lediglich 42.700 Euro.

Unternehmensgröße beeinflusst das Gehalt

Auffallend ist: je kleiner die Firma, desto geringer der Verdienst. Da verwundert es nicht, dass in den meist mittelständisch organisierten Software-Häusern die IT-Top-Manager weniger verdienen als in Großunternehmen.

So bilden die System- und Software-Firmen im IT-Gehaltscheck das Schlusslicht. Bereichsleiter verdienen dort 108.000 Euro (19.800 Euro variabel) beziehungsweise 105.000 Euro (18.500 Euro variabel) im Jahr.

Projektleiter liegen vorn

Projektleiter-Gehälter legen im Vergleich zum Vorjahr kräftig zu.

Die großen Sieger der IT-Gehaltsuntersuchung sind die Projektleiter: Sie kamen auf ein Plus von durchschnittlich acht Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr steigerten Projektleiter mit Personalverantwortung ihr Gehalt von 81.200 auf 88.000 Euro. Rein fachliche Verantwortung ließ das Jahressalär um 5.000 Euro auf 65.000 Euro anwachsen.

Alter heißt nicht mehr Gehalt

Je älter die Chefs werden, desto niedriger sind die Gehaltszuwächse.

Die Untersuchung zeigt zudem, dass es falsch ist, mit zunehmendem Alter automatisch steigende Gehälter zu erwarten. Die "je älter der Beschäftigte, desto höher das Gehalt"-Kurve wird zukünftig abflachen. Je nach Qualifikation und Marktsituation wird sie sich bei immer mehr Beschäftigten nach unten entwickeln.

Ein Beispiel ist die Gehaltsentwicklung eines Managers zwischen dem 30. und 55. Lebensjahr. Zwischen der Übernahme der ersten Führungsposition mit 30 steigen Manager-Gehälter auf ihrem weiteren Werdegang bis 50 an. Ältere können keine nennenswerten Zuwächse erwarten.

Frankfurt liegt vor München

Untersucht wurde außerdem, in welcher Stadt die höchsten Gehälter gezahlt werden. Frankfurt am Main liegt mit 19,3 Prozent über dem Bundesdurchschnitt an erster Stelle. Die zweithöchsten Gehaltsschecks werden in München ausgestellt (17,1 Prozent über dem Durchschnitt). Auf dem dritten und vierten Platz liegen Stuttgart (14,7) und Düsseldorf (12,2). In Ostdeutschland ist das Gehaltsniveau am niedrigsten. Es beträgt dort 76,5 Prozent des Mittelwerts.

Die von Computerwoche und dem Anbieter Personalmarkt durchgeführte Studie "IT-Gehälter 2008" stützt sich auf die Untersuchung von knapp 20.000 Datensätzen.