Minuswachstum bei IT-Ausgaben

IT-Infrastrukturen vor großen Veränderungen

04.11.2004 von Detlef Scholz
Die Ausgaben für IT-Equipment in Westeuropa gehen dieses Jahr um 3,8 Prozent zurück. Auf den Dollar bezogen ergibt sich jedoch ein Wachstum von 5,8 Prozent. Das folgt aus einer Analyse des Marktforschungsunternehmens Gartner.

Die Ausgaben für IT in Westeuropa werden im nächsten Jahr voraussichtlich nur um zwei Prozent wachsen. Bezogen auf die US-Währung werden es 3,6 Prozent sein. Für Technologieausrüster war es laut Gartner ein weiteres anstrengendes Jahr. Doch die Analysten rechnen mit guten Aussichten für Unternehmen, die 2004 aufgrund des schwachen Dollars hochwertige Technologie eingekauft haben.

In der Analyse werfen die Marktforscher einen Blick auf die Entwicklung von Schlüsseltechnologien, mit denen die IT schneller auf veränderte geschäftliche Bedingungen reagieren kann. Eine besondere Rolle kommt dabei einer geänderten Software-Architektur zu. Davon sind sowohl Anwender als auch Anbieter der Technologien betroffen.

IT zu schwerfällig

Die Geschäftsführer müssen neue Wege beschreiten, um die Leistungsfähigkeit ihrer Unternehmen zu verbessern. Von den IT-Verantwortlichen erwarten die Marktforscher signifikante Beiträge, um die Gewinne und den Cash Flow zu steigern. Eine der hitzigsten Debatten zwischen dem Geschäftsmanagement und den IT-Verantwortlichen kreist derzeit darum, dass letztere nicht effektiv genug auf veränderte Bedingungen reagieren können.

"Seit Jahren reagieren Unternehmen auf veränderte Bedingungen mit neuen Technologien und Anwendungen. Doch dadurch wurde der Zyklus für IT-Anpassungen vergrößert, während die geschäftlichen Zyklen zu schrumpfen begannen", sagt Gartner-Analyst Peter Sondergaard. Er geht davon aus, dass diese Problematik vor allem durch Veränderungen in der Software angegangen werden kann. Ziel sei die Erhöhung der Agilität, um mit den Veränderungen wirtschaftlicher Bedingungen Schritt halten zu können.

Gartner macht fünf Trends aus, die derzeit die gesamte IT umbilden:

Agil und flexibel durch SOA

Einmal installiert ist Software heute oft völlig unflexibel. SOA vermeidet das Problem, indem sie die großen Pauschallösungen in kleine Einheiten herunter bricht. Diese sind viel leichter zu ändern. SOA verleiht Software eine Art Stück-Charakter. Unternehmen können unterschiedlichste Applikationen miteinander mischen – unabhängig davon, woher sie stammen und wo sie vorher liefen. Dadurch wird es viel leichter, Prozesse neu anzuordnen und festzulegen, wer welchen Prozessschritt auszuführen hat.

Die Analyse Gartners trägt den Titel " Software Paradigm Shift to Improve IT's Ability to Respond to Business Change".

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