Spyware ist immer noch ein großes Problem

IT-Manager haben Angst vor Spionage

30.08.2005 von Tanja Wolff
Nur 35 Prozent der IT-Manager im deutschsprachigen Raum fühlen sich vor Spyware sicher. Laut einer Studie der Lösungsanbieter Blue Coat Systems und Controlware werden heimtückische Spionageprogramme als eine echte Gefahr gesehen. Besonders kritisch beurteilten die IT-Verantwortlichen den Verlust vertraulicher Daten sowie den Diebstahl intellektuellen Eigentums.

Der Analyse zufolge ist Spyware ein akutes Problem. 92 Prozent der IT-Fachleute sagen, dass die Bedrohung in den vergangenen drei Monaten unverändert geblieben ist oder noch zugenommen hat. Nicht einmal acht Prozent spüren eine Entspannung der Situation. Spezielle Software-Lösungen am Desktop sollen vor den Spyware-Gefahren schützen, doch nur wenige Führungskräfte vertrauen diesen.

Momentan sind Programme wie AD-Aware oder Spybot weit verbreitet, so die Untersuchung. Allerdings glauben 62 Prozent der Befragten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, dass solche Lösungen nicht geeignet sind, das Netzwerk vor Spyware zu schützen. Eine Alternative bieten beispielsweise Schutzmaßnahmen auf Hardware-Basis am Gateway.

Eine Studie von Blue Coat Amerika bestätigt die Spyware-Gefahr. Einige Manager sahen sogar bereits eine deutliche Steigerung der Bedrohung. 72 Prozent der Befragten stuften Schutzlösungen auf dem Desktop als unzureichend ein.

Laut der Analyse setzen amerikanische Führungskräfte auf Work-Around-Lösungen. In den USA werden infizierte Rechner mit einer sauberen Konfiguration wieder eingesetzt. Fast drei Viertel nutzen regelmäßig das so genannte Re-Imaging. Deutsche IT-Profis hingegen setzen immer noch mehrheitlich auf Software-Lösungen zur Spyware-Entfernung auf dem Desktop.

Die Untersuchung zeigt, dass das Gefahrenbewusstsein für Spyware sehr hoch ist. Als mögliche Probleme nannten 77 Prozent der Befragten den Verlust vertraulicher Daten und 69 Prozent intellektuellen Diebstahl. Genannt wurden außerdem auch die Überlastung des IT-Supports sowie Leistungseinbußen des Netzwerks oder der Desktops.

An der Studie haben 121 IT-Manager aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teilgenommen. 65 Prozent der Antworten stammen von kleinen und mittleren Unternehmen, 26 Prozent von Großunternehmen mit mehr als 1.000 Bildschirmarbeitsplätzen. Außerdem wurden noch 339 IT-Leiter in den USA interviewt.