Nachfrage nach Experten boomt

IT-Sicherheit erweist sich als Karriere-Sprungbrett

11.11.2004 von Detlef Scholz
Die Anzahl der Mitarbeiter für die IT-Sicherheit wird bis 2008 um rund 14 Prozent jährlich wachsen. Weltweit wird es dann über zwei Millionen IT-Sicherheitsmitarbeiter geben. Das folgt aus einer Studie von IDC.

Derzeit beschäftigt der Sektor IT-Sicherheit weltweit 1,3 Millionen Menschen. Die Wachstumsrate wird besonders im asiatisch-pazifischen Raum zunehmen. Hier rechnet IDC mit einer jährlichen Steigerung von über 18 Prozent jährlich bis 2008. Um den Boom des Personalbedarfs im Sicherheitsbereich zu verdeutlichen, vergleicht IDC ihn mit dem Job-Wachstum in der IT-Branche weltweit: Die Marktforscher siedeln es im betrachteten Zeitraum zwischen fünf und sieben Prozent an.

Die Zahlen zum Bedarf nach IT-Sicherheitsexperten belegen gemäß den Analysten, dass die amerikanischen Unternehmen in Bezug auf die Implementierung von Sicherheitstechnologien am weitesten fortgeschritten sind. Firmen aus der pazifischen Region sind dabei, den Vorsprung aufzuholen.

Fast 100 Prozent der befragten Sicherheitsmitarbeiter stufen ihre Karrierechancen als mäßig bis sehr gut ein. Die Analysten fanden heraus, dass Sicherheitsfacharbeiter verglichen mit ihren Kollegen in anderen IT-Abteilungen bessere Jobaussichten und Karriereerwartungen haben. Zudem wachsen ihre Grundgehälter und Leistungsprämien schneller.

Sicherheit als ganzheitlicher Ansatz

Fast ein Viertel der Sicherheitsverantwortlichen ist leitenden Mitarbeitern aus einer anderen Abteilung als der IT wie dem CEO oder dem CFO berichtspflichtig. Titel wie CFO und CIO gibt es erst seit knapp zehn Jahren. Mittlerweile schmücken sie laut IDC mehr als jeden zehnten Leitenden.

Die Untersuchung zeigt zudem, dass Sicherheitsfragen inzwischen auch außerhalb der IT stärker wahrgenommen werden. Sicherheit hat sich zu einem Thema unternehmensweiter Relevanz entwickelt. Das zeigt sich auch darin, dass leitende Mitarbeiter vermehrt in Sicherheitsbelange involviert sind. Auch im Tagesgeschäft schlägt das Thema stärkere Wurzeln. Sie ist nicht länger lediglich eine technologische Lösung nach dem Motto "Mal eben kurz eine Firewall implementieren und das Problem ist beseitigt" – so funktioniere Sicherheit heute nicht mehr, sagt IDC. Vielmehr muss sie sowohl vom Standpunkt des Personals, der Prozesse als auch von der Technologieseite betrachtet werden. Nur so lässt sich den Analysten zufolge eine Sicherheitsstrategie erfolgreich integrieren.

Zwei Drittel der Befragten sind in Unternehmen mit über 1.000 Beschäftigten angestellt. Die Studie förderte aber zutage, dass nicht mehr nur große Unternehmen hauseigenes Sicherheitspersonal beschäftigen: Mehr als jeder fünfte Befragte arbeitet in einer Firma mit weniger als zehn Millionen Dollar Jahresumsatz. 17 Prozent der Sicherheitsverantwortlichen verdienen in kleinen Firmen mit weniger als 100 Mitarbeitern ihr Geld. Für IDC ist das ein Zeichen dafür, dass die IT-Sicherheit auf dem Wege ist, zu einer Standardabteilung der Unternehmen zu werden.

IDC befragte für seine Studie " Information security field to grow steadily " Anfang dieses Jahres über 5.000 Sicherheitsbeauftragte aus 80 Ländern per E-Mail.

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