Ein Drittel der Unternehmen verzichtet auf Richtlinien

IT-Sicherheit: Mitarbeiter im Stich gelassen

25.07.2007 von Werner Kurzlechner
Wenn Cyber-Kriminelle Unternehmensnetzwerke angreifen, fühlen sich mehr als ein Drittel der Mitarbeiter in Deutschland hilflos: 36 Prozent der Betriebe verfügen hierzulande nicht über Sicherheitsrichtlinien; in Großbritannien verhält sich sogar die Hälfte der Unternehmen derart fahrlässig. Das fand der Schulungsanbieter Training Camp in einer Umfrage heraus - und leistet mit einem kurzen Leitfaden Erste Hilfe.
Der Nachholbedarf in Sachen Sicherheit ist nicht nur in Deutschland enorm.

Sensible Unternehmensdaten geraten immer mehr in die Zielscheibe gefährlicher Hacker. Im ersten Quartal dieses Jahres verbreiteten die virtuellen Angreifer nach Angaben von Training Camp mehr als doppelt so viele Schadprogramme wie in den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres. Um die schlimmsten Folgen zu verhindern, sollten die Mitarbeiter einen Drei-Schritte-Fahrplan einhalten.

Auf Alarm reagieren: Sobald der leiseste Verdacht auf eine Cyber-Attacke besteht, sollten die Anwender umgehend alle laufenden Arbeiten beenden.

Hilfe anfordern: Anschließend sofort SOS ans IT-Team funken. Die Experten leiten die notwendigen Maßnahmen ein.

Lawine verhindern: Jetzt müssen die Mitarbeiter den attackierten Rechner sofort vom Netzwerk trennen, damit der Schaden isoliert bleibt. Sonst droht über einen Schneeball-Effekt der Befall des gesamten Netzwerks.

"IT-Experten sollten als ‚Computer-Forensiker’ fungieren", sagt Robert Chapman, Geschäftsführer der Training Camp GmbH. Aufgaben-Profil: Spuren der Hacker verfolgen und Schwachstellen im Netzwerk ausloten. "Unternehmen können dann aus ihren Fehlern lernen und bestehende Sicherheitslücken beseitigen", so Chapman.

An der Umfrage "Allein gelassen: IT-Mitarbeiter in Deutschland" beteiligten sich in Deutschland 726 Angestellte.