Wie CIOs auch strategisch mehr Einfluss nehmen können

IT wird im Vorstand ignoriert

15.04.2008 von Andrea König
CIOs und IT-Abteilungen haben nach wie vor keinen festen Platz in der Vorstandsetage. Eine Studie des Anbieters Touchpaper kam zum Ergebnis, dass Projektinitiativen, Vorschläge und Diskussionsrunden oft ohne Beteiligung der IT-Abteilung stattfinden. Nicht selten wird sie nur als Mittel zum Zweck betrachtet.

Zu den größten Herausforderungen der CIOs zählt es daher, die IT-Rolle zu rechtfertigen und ihren Beitrag zum allgemeinen Unternehmenserfolg zu belegen.

Unterrepräsentiert im Vorstand

In den Vorstandsetagen im öffentlichen Sektor sind CIOs wesentlich schwächer repräsentiert als in der Privatwirtschaft.

Besonders dürftig ist die Repräsentation der IT-Abteilungen in den Vorstandsetagen des öffentlichen Sektors: Hier finden sich in lediglich 38 Prozent der Gremien IT-Repräsentanten. In der Privatwirtschaft gehören immerhin in 61 Prozent der Unternehmen CIOs zum Vorstand.

Keine Entscheidungsgewalt

Die Studie zeigt außerdem: 42 Prozent der IT-Verantwortlichen werden bei wichtigen organisatorischen Veränderungen nicht in den Entscheidungsprozess einbezogen. Das Unternehmen schaltet sie erst bei der Projektumsetzung ein.

Der Grund hierfür: Oft haftet der IT-Abteilung das Image von den "Technikern im Keller" an. Sie wird dann nur als unterstützendes Organ wahrgenommen und nicht als eine Abteilung, die unmittelbaren Einfluss auf die Wertschöpfungskette des Unternehmens nimmt.

Auf die Brandlöscher-Rolle reduziert

Die Befragten sehen unterschiedliche Gründe dafür, dass sie nicht in der Lage sind, solch einen herausragenden IT-Service zu liefern. Zum einen mangelt es ihnen an den erforderlichen Systemen und Prozessen für eine effiziente Erledigung. Deshalb verharren sie in einer Rolle als Brandlöscher, bei der zu viel Zeit für laufende Anfragen und Probleme von Benutzern aufgewendet wird.

Budget für strategische Konzepte fehlt

Um den Service zu verbessern, Kosten einzusparen oder durch organisatorische Veränderungen den Umsatz zu steigern, müssen strategische Konzepte entwickelt werden. Doch dafür stehen die notwendigen Mittel und Ressourcen oft nicht zur Verfügung.

IT-Leiter sind nicht offen genug

Ein zweiter Grund dafür, dass der IT-Service in einem Unternehmen lediglich durchschnittlich oder mittelmäßig ist, liegt darin, dass manche IT-Leiter sich den modernen Management-Prozessen und -Techniken gegenüber verschließen.

Denn einer der wichtigsten Faktoren für eine Entwicklung von der durchschnittlichen beziehungsweise guten hin zu einer herausragenden IT ist der Einsatz von Lösungen, die die IT-Abteilung entlasten. Nur so kann sie ihr Potential im Unternehmen entfalten und dabei nicht nur taktisch, sondern auch strategisch agieren. Automatische Systeme, die Key Performance Indicators (KPIs) ermitteln, können zeigen, dass die IT eine strategische Unternehmensinvestition darstellt: Sie unterstützt Umsatz und Leistung des Unternehmens und kann einen Wettbewerbsvorteil generieren.

Der Anbieter Touchpaper stützt seine Studie "Good to Great IT: A survey and analysis of what makes an IT department great" auf die Befragung von 125 CIOs und IT-Verantwortlichen. Durchgeführt wurde die Befragung von der Firma Omniboss.