Bitkom-Studie

Jeder Dritte gibt Passwörter weiter

12.07.2010 von Andrea König
Und privat geben sogar 37 Prozent der Befragten ihre Passwörter an Dritte. Dabei empfehlen Experten größtmögliche Zurückhaltung. Passwort-Safes gelten als sichere Lösung.

Im Umgang mit ihren Passwörtern verhalten sich die Deutschen recht freizügig. Am Arbeitsplatz vertraut jeder Dritte berufliche Passwörter anderen Personen an. 37 Prozent geben private Passwörter für ihren PC, Internet-Seiten und Co. an andere weiter. So lautet das Ergebnis einer Bitkom-Umfrage.

Bei 27 Prozent der Befragten kennt der Lebenspartner ein oder mehrere Passwörter. Bei jedem Zehnten (neun Prozent) wissen enge Verwandte Bescheid, bei drei Prozent Freunde und Bekannte.

Westdeutsche gehen leichtfertiger mit ihren Passwörtern um als Ostdeutsche. 28 Prozent (22 Prozent Ostdeutsche) geben Passwörter an ihren Partner weiter, zehn Prozent (sechs Prozent Ostdeutsche) an Verwandte.

Auch bei der Weitergabe von beruflichen Passwörtern sind die Westdeutschen lockerer: 19 Prozent weihen Kollegen ein, jeder Achte den Chef. In Ostdeutschland gibt jeder Zehnte Passwörter an Kollegen weiter, jeder Zwölfte an den Chef. 60 Prozent der Westdeutschen behalten ihre Passwörter für sich, bei den Ostdeutschen sind es 75 Prozent.

Passwort-Safes

"Passwörter sollten nur in Ausnahmesituationen weitergegeben werden", raten die Experten von Bitkom. Wer beispielsweise wegen Wartungsprozessen sein Passwort kommunizieren müsse, soll es nach der Wartung zeitnah ändern. Grundsätzlich sollte größtmögliche Zurückhaltung im Umgang mit Passwörtern gelten.

Als bequeme und sichere Lösung empfiehlt Bitkom dafür so genannte "Passwort-Safes". Mit diesen Programmen speichert man alle Passwörter in einer verschlüsselten Datenbank und muss sich nur noch ein Hauptpasswort merken. Bei unserer Schwesterpublikation PC Welt können Sie beispielweise das Programm KeePass 1.17 herunterladen. Weitere Passwort-Manager finden Sie hier.

Das Marktforschungsinstitut Forsa führte die Befragung zum Thema Passwörter im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom durch. Es nahmen 1003 Personen teil. Bei der Frage nach beruflichen Passwörtern wurden die Erwerbstätigen herausgefiltert: Es zählt eine Gesamtheit von 413 Personen.