Vodafone IoT-Barometer 2016

Jedes zweite Unternehmen plant IoT-Projekte

21.09.2016 von Jürgen  Hill
Das Internet of Things (IoT) - oft auch als Industrie 4.0 bezeichnet - ist in den deutschen Unternehmen angekommen. 74 Prozent der Firmen sehen in IoT einen entscheidenden Faktor für den künftigen Unternehmenserfolg.
Rechtzeitig eingreifen: Dank IoT wird etwa der Ölfilter einer Presse dann ausgetauscht, wenn es notwendig ist – und ungeplante Stillstände werden minimiert.
Foto: Vodafone

Das Internet der Dinge (lnternet of Things, kurz IoT) wird zum Schlüsselfaktor für wirtschaftlichen Erfolg. Zu diesem Ergebnis kommt das diesjährige Vodafone loT-Barometer - eine Studie mit mehr als 1000 Entscheidern aus 9 Branchen. Die Befragung in 17 Ländern führte das britische Marktforschungsunternehmen Circle Research durch. Vodafone führt das IoT-Barometer bereits zum vierten Mal durch, um aktuelle Trends und Entwicklungen auf dem IoT-Markt zu untersuchen.

Dieser Studie zufolge bewerten 76 Prozent der weltweit und 74 Prozent der in Deutschland befragten Unternehmen den Einsatz von loT als entscheidend für ihren künftigen Erfolg in ihrer jeweiligen Branche. Dabei wird IoT zum festen Bestandteil in den Unternehmen. So planen 53 Prozent in den nächsten 12 Monaten den Einsatz von neuen IoT-Lösungen. Diese Einschätzung spiegelt sich auch in den Investitionen wieder. Mit einem Anteil von 24 Prozent liegt loT weltweit bei den IT Ausgaben an der Spitze, dicht gefolgt von Cloud & Hosting mit 23 Prozent, Analytics (22 Prozent) und Mobility mit wiederum 23 Prozent. Zieht man dazu ins Kalkül, dass sich die meisten IoT-Projekte ohne Cloud und Mobility kaum realisieren lassen, dann erklärt sich das große Engagement von Telcos wie Telekom und Vodafone fast von selbst.

IoT rechnet sich

Vernetzte Maschinen, im Bild per Mobilfunk, werden entscheidend für den Unternehmenserfolg. Das ist zumindest ein Ergebnis des IoT-Barometers.
Foto: Vodafone

Die Investitionen in IoT-Anwendungen lohnen sich für die Wirtschaft: 63 Prozent der weltweit befragten Unternehmen verzeichnen beim Einsatz von loT einen signifikanten Return on Investment. Mit 82 Prozent noch höher bewertet wird in Deutschland der Nutzen von Big Data Analytics. Denn erst die Analyse und Interpretation der enormen Datenmengen führt zu einer Effizienzsteigerung beim Einsatz von Mensch und Maschine. Und hier hapert es häufig noch. So geht etwa Marc Sauter, Leiter IoT-Business Europa bei Vodafone, davon aus, dass "90 Prozent der mit IoT gewonnenen Daten überhaupt noch nicht analysiert werden". Ein Schatz in der IoT-Wertschöpfungskette, der noch zu heben ist.

IoT-Lösungen

Die Top-Themen der deutschen Unternehmen sind hierzulande vor allem vernetzte Produkte und die loT-Sicherheit. Mit 53 Prozent liegt Deutschland in der Entwicklung und Nutzung von vernetzten Produkten im weltweiten Vergleich vorn - bereits jedes zweite deutsche Unternehmen plant in den kommenden 12 Monaten die Einführung von vernetzten Lösungen. Als Vorteile werden die Ausfallsicherheit von Geräten, ein verbesserter Kapital-Einsatz und niedrigere Kosten gesehen.

Besonders im Automotive-Bereich sind digitale Lösungen derzeit gefragt: Autonomes Fahren, Connected Cars und Flottenmanagement lauten hier die Schlagworte. Doch auch in anderen Branchen steigt die IoT-Verbreitung. So nutzt etwa im Maschinenbau die Firma Feintool IoT zum Predictive Maintenance ihrer Feinschneidpressen. In der Wohungswirtschaft sind Digital Boards zur Mieterinformation eine denkbare IoT-Anwendung. Un die Energieeffizienz eines Gebäudes kann etwa mit der IoT-Lösung energyControl gesteigert werden.

Analytics wird immer wichtiger

Auf einen Blick: Feinmonitoring, eine IoT-Lösungl von Feintool, liefert alle relevanten Daten der Presse laufend und übersichtlich.
Foto: Vodafone

82 Prozent der Unternehmen sind sich sicher, dass die IoT-Möglichkeiten am effektivsten genutzt werden, wenn die generierten Daten nicht nur erfasst, sondern auch analysiert und verglichen werden. Ein entsprechendes Analyse-Tool offeriert Vodafone gemeinsam mit dem Technologiepartner Recogizer. "Damit sind jetzt Ausfälle vorhersag- und vor allem vermeidbar", erklärt Sauter die Vorteile, "denn mit Big Data Analytics lassen sich aus der Datenlage schon heute in Echtzeit Handlungsempfehlungen ableiten sowie mögliche Systeme und Materialfehler vorhersagen und der Verschleiß von Bauteilen berechnen."

Deutsche vertrauen neuen IoT-Lösungen

Insgesamt, so vermittelt die Studie, fühlen sich die deutschen Unternehmen für die Herausforderungen der Digitalisierung gut gewappnet. Ferner sei bei den Mitarbeitern eine hohe Affinität für digitale Lösungen und Prozesse und damit ein hohes Ma ß an entsprechenden Fähigkeiten für das IoT-Zeitalter vorhanden. Dies geben 67 Prozent der deutschen Unternehmen an, der globale Wert liegt bei 60 Prozent. Auf Eigenverantwortung setzen 87 Prozent beim Thema IoT-Sicherheit: Sie wollen ihre Prozesse selbst managen. Weltweit liegt der Wert bei 69 Prozent. Zudem ist hierzulande das Vertrauen in die Sicherheit der Technologie und der Datenübertragung mit 78 Prozent ebenfalls wesentlich höher als der globale Wert mit 65 Prozent.

Interessenten finden weitere Information sowie den IoT-Report auf den Webseiten von Vodafone.