Otto relauncht mobile Karriereseite

Kaum Smartphone-Bewerbungen

24.01.2013 von Christiane Pütter
Firmen sind im mobile Recruitment meist mit sich zufrieden, Bewerber laut Jobstairs deutlich seltener. Otto hat seine mobile Karriereseite just überarbeitet.

Knapp sechs von zehn Bewerbern (58 Prozent) haben bereits mindestens einmal Stellenanzeigen oder Arbeitgeberinformationen per Smartphone oder Tablet aufgerufen. Das ergab eine Umfrage der Stellenbörse Jobstairs, die von der Software-Firma Milch & Zucker aus Bad Nauheim/Hamburg betrieben wird. Rund 1000 Nutzer haben sich beteiligt.

Die Hamburger Otto Group hat ihr mobiles Recruitment überarbeitet.
Foto: Otto Group

Milch & Zucker sieht die mobile Stellensuche nun "auf dem Vormarsch". Die Zahlen belegen das jedoch nur bedingt: Lediglich sieben Prozent der Befragten haben sich auch schon einmal über ein mobiles Endgerät beworben.

Firmen sehen mobile Bewerbung als gleichwertig an

Partner von Jobstairs sind beispielsweise Accenture, die Deutsche Bahn, die Hypovereinsbank und Siemens. Jedes zweite der insgesamt knapp 60 Partnerunternehmen erklärt, die mobile Bewerbung als gleichwertige Alternative zur Online-Bewerbung zu sehen.

In Sachen mobile Recruitment stellen sich die Firmen ein gutes Zeugnis aus: 73 Prozent sind mit ihrem Engagement "voll und ganz" oder "weitgehend" zufrieden. Die Bewerber sehen das anders. Lediglich 42 Prozent der Befragten sind mit den mobilen Angeboten der Unternehmer zufrieden.

Insgesamt gehen aber sowohl Arbeitssuchende wie Unternehmen davon aus, dass sich mobiles Recruitment etabliert. 14 Prozent der Jobstairs-Nutzer erwarten schon heute die Möglichkeit einer "komfortablen und unkomplizierten Bewerbung über Smartphone oder Tablet", 40 Prozent setzen das "in naher Zukunft" voraus.

Unabhängig von Jobstairs berichtet der Hamburger Versandhändler Otto von der Überarbeitung seines Portals m.ottogroup.com/karriere. Otto hatte seine mobile Jobbörse schon vor rund zwei Jahren live geschaltet. Der relaunchte Smartphone-Auftritt erleichtert nach Unternehmensangaben unterschiedlichen Zielgruppen die Orientierung. Nun würden verschiedene Einstiegs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten im Konzern vorgestellt.

Die mobile Version des Otto-Group-Karriereportals habe nicht mehr so viele Navigationsebenen und Bilder wie zuvor. Außerdem seien die Texte kürzer. Dadurch sollen die Inhalte schneller geladen werden können.

Darüber hinaus sei die Site mit den unternehmenseigenen Karriere-News in verschiedenen Social-Media-Plattformen verlinkt. Nutzer könnten Job-Angebote mit Freunden teilen, so das Unternehmen weiter.

Otto hat Portal für iOS, Android und Windows optimiert

Otto habe das Portal speziell für iOS, Android und Windows optimiert, so das Unternehmen. Denn dies seien die am häufigsten genutzten Betriebssysteme.

Wie eine Konzern-Sprecherin gegenüber CIO.de betonte, können sich Interessenten aber nach wie vor auch per E-Mail oder auf anderen Wegen bewerben. Auch die klassische Mappe liege noch auf den Schreibtischen der Personaler.

Warum Azubis Mappen einreichen

Dabei reichten übrigens gerade die ganz jungen Leute, die sich um einen Ausbildungsplatz bewerben, die klassische Mappe ein, so die Sprecherin weiter. Ihre Vermutung: Bei denen stehen die Eltern dahinter - sie wollen, dass der Nachwuchs "eine vernünftige Bewerbung" abgibt, über die sie selbst noch einmal drüberschauen können, bevor der Umschlag zugeklebt wird.