Verantwortlichkeiten nicht geregelt

Kein Durchblick beim Outsourcing

10.07.2009 von Christiane Pütter
Beim Auslagern legt nur jedes zehnte Unternehmen fest, wer die Schnittstellen zwischen internen und externen IT-Prozessen verantwortet. Zudem verzichten laut einer aktuellen Studie sechzig Prozent der Entscheider darauf, Service-Prozesse zu definieren.
Lediglich neun Prozent der Entscheider legen durchgängige Verantwortlichkeiten für die Schnittstellen zwischen internen und externen IT-Prozessen fest.

Dass Unternehmen Outsourcing-Leistungen nicht problemlos in interne IT-Prozesse übernehmen können, ist ihre eigene Schuld. So lässt sich das Fazit einer Umfrage des Beraters Exagon unter 203 Entscheidern zusammenfassen. Denn: Nur neun Prozent der Befragten legen die Verantwortlichkeit für die Schnittstellen zwischen externen und internen IT-Prozessen durchgängig fest.

Eine relative Mehrheit von 41 Prozent verteilt diese Zuständigkeit auf diverse Fachverantwortliche. Diese managen die Schnittstellen jeweils nach eigenem Gusto. Weitere dreizehn Prozent verteilen diese Aufgabe ebenfalls auf verschiedene Fachverantwortliche, sorgen aber wenigstens dafür, dass sie sich untereinander koordinieren.

Weitere 32 Prozent der Unternehmen überlassen diese Verantwortung den jeweiligen Dienstleistern. Und fünf Prozent der Befragten konnten dazu gar keine Angaben machen.

Darüber hinaus wollten die Autoren der Studie wissen, ob für die Schnittstellen zu externen IT-Partnern Prozesse definiert werden. Knapp drei von vier Befragten (73 Prozent) antworten vage, die Abläufe seien "allgemein und/oder uneinheitlich definiert". 16 Prozent erklären, sich um diesen Punkt nicht zu kümmern. Nur elf Prozent legen eine differenzierte Beschreibung für die Schnittstellen fest.

Nur elf Prozent der Unternehmen definieren Prozesse für die Schnittstellen zu externen IT-Partnern.

Ein weiteres Ergebnis bezieht sich auf die Frage, ob in den Service-Verträgen zusätzlich zu den Leistungsvereinbarungen auch die Service-Prozesse definiert sind. Nur in dreizehn Prozent der Unternehmen gilt das für alle Service-Vereinbarungen. 29 Prozent bejahen diese Frage "teilweise". Eine Mehrheit von 58 Prozent dagegen beschreibt die Service-Prozesse nicht oder "nur geringfügig".

Beim Outsourcing Leistung der Provider besser steuern

Exagon-Geschäftsführer Joachim Fremmer kommentiert: "Ein effizientes Provider-Management verlangt, die externen Leistungszugänge in standardisierten und aufeinander abgestimmten Prozessen abzubilden." Nur so sei eine zielgerichtete Leistungssteuerung der Partner möglich.

Für die Studie "Dem IT-Outsourcing fehlt die Prozessorientierung" hat der Berater Exagon Entscheider aus 203 Unternehmen befragt.