SEPA-Start 2014

Kleine und mittlere Versicherer zu spät dran

17.09.2012 von Ursula Pelzl
Noch anderthalb Jahre sind es bis zum offiziellen SEPA-Start im Februar 2014. Doch über die Hälfte der kleinen und mittleren Versicherer ist noch nicht gerüstet.
Vericherungsunternehmen müssen ihre SEPA-Umstellungsvorhaben für 2013 jetzt budgetieren.
Foto: European Union

Die Vorbereitung kleinerer Assekuranzunternehmen auf den einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrsraum (SEPA) ist lückenhaft. Die meisten Unternehmen sind sich nicht im Klaren, darüber, welche Aktivitäten jetzt mit welcher Priorität angegangen werden müssen. Das ist das Ergebnis einer Marktbeobachtung von Steria Mummert Consulting.

"Versicherer, die sich erst 2013 mit SEPA beschäftigen und Anfang 2014 live gehen, sind spät dran. Wegen einer zu erwartenden Jahresendrally sowie Vorlaufzeiten für die Umstellungsinformationen an Kunden ist eine Umsetzung bis spätestens Oktober 2013 notwendig", sagt Mark Hertting, Versicherungsexperte von Steria Mummert Consulting.

Diesen Termin könnten die kleinen und mittleren Versicherer nur halten, wenn sie ihre Vorbereitungen jetzt starten und die notwendigen SEPA-Vorhaben in die laufenden Planungsrunden für das Geschäftsjahr 2013 budgetieren.

Dies bezieht sich in erster Linie auf notwendige Vorstudien, so Hertting. In der Praxis sehe es allerdings oft so aus, dass die für die SEPA-Umsetzung erforderlichen Prozesse oft von Einzelpersonen neben der Linientätigkeit durchgeführt würden und daher im operativen Geschäft oft zu kurz kommen.

Risikobetrachtung wird oft vernachlässigt

In dem engen Zeitplan zur SEPA-Umsetzung verzichteten viele Unternehmen oft auch auf eine Risikobetrachtung. Dies jedoch kann zu Engpässen in der Umsetzung führen.

Selbst wenn die Versicherer für die fristgerechte SEPA-Umsetzung Standardsoftware-Lösungen einsetzen, kann die Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen von SEPA nicht bis zum Zieltermin erreicht werden, ist Versicherungsexperte Hertting überzeugt. "Weitere Anpassungsaktivitäten wie zum Beispiel eine Delta-Lösung für fehlende Funktionalitäten oder prozessuale Anforderungen wie Mandatsverwaltung und Pre-Notification sind erforderlich."

Auch hätten noch nicht alle Anbieter von Standardsoftware ihre Hausaufgaben gemacht. Hertting empfiehlt den Versicherern, einen kritischen Blick auf die SEPA-Lastenhefte zu werfen. Auch Mitarbeiter-Schulungen müssen in die Planung einbezogen werden.