Neues Betriebskonzept soll Kosten um 16 Prozent senken

Klingel verlängert Outsourcing-Vertrag mit T-Systems

27.03.2007 von Christine Ulrich
Der Versandhändler Robert Klingel hat den bis 2008 laufenden Outsourcing-Vertrag mit T-Systems vorzeitig um fünf Jahre verlängert. Damit beläuft sich das Auftragsvolumen bis 2013 auf rund 45 Millionen Euro. T-Systems hat für die Klingel-Gruppe ein neues Betriebskonzept für das Rechenzentrum und die Geschäftsanwendungen entwickelt. Das sagte Ulrich Kemp, Geschäftsführer Sales & Service Management bei T-Systems.

Das neue Konzept sieht Abrechnungsmodelle vor, die auf den tatsächlichen Verbrauch abgestimmt sind. Nach eigenen Angaben verringert das Versandhaus damit seine Kosten für Informations- und Kommunikationstechnik um 16 Prozent - entsprechend einer Gesamtersparnis über die Vertragslaufzeit bis 2013 von rund 8,8 Millionen Euro.

Bisher hat T-Systems das Rechenzentrum der Klingel-Gruppe zentral in Untertürkheim betrieben. Nach dem neuen Konzept soll der Betrieb der Geschäftsanwendungen nun in ein Frankfurter Rechenzentrum migrieren. Dabei konsolidiert die Telekom-Tochter auch die mehr als 50 Server an den Klingel-Standorten - sieben in Deutschland und Niederlassungen in sechs europäischen Ländern. In Frankfurt laufen dann die SAP-Module Finance und Controlling, Personal-Management (HR) und Business Information Warehouse (BW).

Vorteil: Nur tatsächlich genutzte Anschlüsse bezahlen

Die spezielle Lösung ermöglicht es Klingel, Anwendungen und Systemressourcen nach Bedarf bereitzustellen und abzurechnen. So muss das Versandhaus seine Technik nicht länger auf einen möglichen Maximalbedarf auslegen, und es entfallen die Kosten für wenig genutzte Überkapazitäten.

Zudem wird T-Systems die lokalen Netzwerke (LAN) ebenfalls umstellen, so dass Klingel Anschlüsse an das LAN einzeln bestellen kann und nur bei tatsächlicher Nutzung bezahlen muss. Das schließt die 2005 durchgeführte Umstellung der Netzinfrastruktur ab. Dabei hatte T-Systems zunächst das heterogene Weitverkehrsnetz (WAN) auf ein virtuelles, privates Netz auf Basis des Internet-Protokolls (IP-VPN) umgestellt, was die Kosten für den laufenden Betrieb senkte.

"Wir haben uns entschieden, unsere IT und TK komplett auszulagern“, sagte André Stößer, IT-Direktor bei Klingel. Dafür habe das Unternehmen einen Dienstleister gesucht, der alle Leistungen aus einer Hand bieten könne. "Wir profitieren dadurch gleich mehrfach: Durch Skaleneffekte sparen wir bares Geld, bezahlen nur für die verbrauchten Leistungen, profitieren unmittelbar von Innovationen und erhalten alles zu einer fest definierten Qualität."

"Wir bieten nicht nur die Lösungen ganzheitlich an, sondern übernehmen auch die gesamte Verantwortung dafür“, sagte Kemp von T-Systems. Damit kann sich Klingel ganz auf sein Kerngeschäft konzentrieren." Die Klingel-Gruppe ist mit rund einer Milliarde Euro Umsatz im Jahr 2004 einer der größten deutschen Versandhändler. Seit 1998 arbeitet das Unternehmen mit T-Systems zusammen und hat sogar den Druck der Rechnungen für den Warenversand an die Telekom-Tochter ausgelagert.