Kassenschlager Medizintechnik

Kliniken setzen auf High-Tech-Lösungen

07.08.2008 von Stefan Holler
Die Deutsche Medizintechnik ist und bleibt ein Exportschlager. Im vergangenen Jahr konnten die Unternehmen ihren Gesamtumsatz mit 17,3 Milliarden Euro um knapp sieben Prozent verbessern. Dazu trug vor allem das Auslandsgeschäft bei.
Exporte deutscher Medizintechnik 2007.

Nach Angaben des Industrieverbandes Spectaris steigerte die Branche im vergangenen Jahr ihre Exporte um 6,7 Prozent auf rund 11,1 Milliarden Euro und erzielte damit rund 64 Prozent ihrer Umsätze im Ausland. Mit fast 41 Prozent der Ausfuhren gingen in Länder der Europäischen Union, gefolgt von Nordamerika (22,4 Prozent) und Asien (13,7 Prozent). Dieser Trend hat sich im laufenden Jahr fortgesetzt. In den ersten fünf Monaten sind die Auslandsumsätze der Deutschen Medizintechnikunternehmen um 5,7 Prozent gestiegen.

Auch die Inlandsnachfrage hat in den vergangenen zwei Jahren zugenommen; der Gesamtumsatz betrug hier rund 6,2 Milliarden Euro. Viele Ärzte und Kliniken erkennen immer mehr das hohe Einsparpotenzial durch Medizintechnik und setzen im Zuge von Modernisierungs- und Prozessoptimierungsmaßnahmen verstärkt auf High-Tech-Lösungen. Erleichtert wird die wachsende Investitionsbereitschaft im Inland zusätzlich durch Finanzierungsmodelle wie Leasing. Eine wichtige Rolle spielt auch die demographische Entwicklung.

Hilfsmittel umfassen einen wichtigen Bereich im Medizintechnikmarkt. Dazu zählen zum Beispiel Rollatoren, Rollstühle, Atemtherapiegeräte oder Bandagen. Die gesetzlichen Krankenkassen gaben im vergangenen Jahr laut Bundesgesundheitsministerium 2,4 Milliarden Euro für orthopädische Hilfsmittel aus. Spectaris verweist darauf, dass inzwischen fast jeder fünfte Versicherte bereit ist, Hilfsmittel freiwillig ganz oder teilweise selbst zu bezahlen. Im Mittelpunkt stehen für Kunden weniger der Preis, sondern vielmehr die Qualität der Produkte, die Funktionalität und ein guter Service.