IT-Mittelstandsindex auf Zweijahres-Höchststand

KMUs investieren in Telekommunikation und Sicherheit

12.12.2005 von Dorothea Friedrich
Ein Zweijahreshoch verzeichnet der IT-Mittelstandsindex für den Monat November. Er wird vom Anbieter Avaya-Tenovis und dem Marktforschungsinstitut Techconsult erhoben. Besonders stark wollen KMUs (Kleine und mittlere Unternehmen) in Telekommunikation investieren. Im Mittelpunkt der Ausgabenplanungen steht ebenfalls die IT-Sicherheit.

Der Umsatzindex stieg nach einem Rückgang im Oktober im November um 14 auf 128 Punkte. Das ist der höchste Stand seit Oktober 2003. Darüber hinaus wurde erstmals seit dem Start des IT-Mittelstandsindexes im Februar 2003 in einem November eine Verbesserung der Umsatzlage gemessen.

Entsprechend sank der Index der Umsatzerwartungen ab. Der Indikator gab um zehn auf 125 Zähler nach. Das heißt, dass die jetzige Stimmung besser ist als die Erwartungen für die Zukunft.

Wie der Index zeigt, rechnet immer noch eine deutliche Mehrheit der Befragten für die kommenden drei Monate mit steigenden Einnahmen. So erreichen die Erwartungen das Vorjahresniveau.

Steigender Ausgabenindex

Ein deutliches Zeichen für die positive wirtschaftliche Entwicklung sind die Ausgaben für ITK-Produkte und -Leistungen. Der Ausgaben-Index stieg um zehn auf 121 Zähler. Auch die Investitionsplanungen zeugen von Optimismus. Der Indikator der beabsichtigten Ausgaben für ITK wuchs um drei auf 124 Punkte. Gegenüber 2004 ist das ein, wenn auch kleiner, Fortschritt um jeweils drei beziehungsweise zwei Zähler.

Zu der positiven Entwicklung des ITK-Gesamtmarkts hat der Markt für Kommunikationsprodukte wesentlich beigetragen. Im November überwog die Zahl der Firmen mit expansiven Investitionsplanungen in diesem Bereich. Der Ausgaben-Index stieg auf 107 Punkte.

Der Index der Ausgabenplanungen stieg um zwei Punkte auf 112 Zähler an. Wie für den ITK-Gesamtmarkt bedeutet die gegenwärtige Entwicklung einen leichten Fortschritt gegenüber der Situation vor einem Jahr. Im November 2004 lagen Ausgabenbereitschaft und -absichten noch um zwei bzw. drei Punkte niedriger.

IT-Sicherheit im Fokus

Angesichts immer neuer Bedrohungen will sich der Mittelstand kurzfristig besonders um seine IT-Sicherheit kümmern. Die Unternehmen, die in den kommenden drei Monaten mehr für Kommunikation ausgeben wollen, werden der Umfrage zufolge hauptsächlich in Security-Lösungen investieren.

Der ITK-Markt wurde im November stark durch die Nachfrage nach Hardware-Produkten bestimmt. Der Indikator der Hardware-Ausgaben legte um 11 auf 122 Punkte zu. Bei den Investitionsplanungen in diesem Bereich verzeichnet der Index einen leichten Rückgang um drei auf 123 Punkte.

Dennoch überwiegen hier immer noch deutlich die ausgabenfreudigen Firmen. Wie im ITK-Gesamtmarkt bewirkt die aktuelle Entwicklung eine kleine Verbesserung im Jahresvergleich: Die Werte von November 2004 wurden um jeweils drei Punkte übertroffen.

Etwas anders sieht es im Software-Segment aus. Im Vergleich zum Vormonat wuchs der Index der getätigten Ausgaben nur marginal um zwei auf 110 Punkte. Die Unternehmen mit gestiegenen Software-Ausgaben bleiben trotzdem weiterhin in der Mehrheit.

Auch bei den Ausgabenplanungen ist eine optimistische Stimmung festzustellen: Der entsprechende Indikator hielt sich mit 119 Punkten annähernd auf dem Niveau des Oktobers. Der Software-Markt konnte - ganz im Trend des ITK-Gesamtmarkts – einen kleinen Schritt nach vorn machen. Die Indikatoren der Investitionslage und –erwartungen liegen leicht über den Werten vom November 2004.

Mittelstand und ITK-Dienstleister

Nicht ganz so stark wie im Hardware- und im Kommunikationsmarkt verbesserte sich die Ausgabensituation bei den ITK-Dienstleistungen. Sie stieg im Vergleich zum November um fünf auf 108 Punkte.

Insgesamt ist das für den Service-Markt ein hoher, bisher nur selten erreichter Wert. Vor Jahresfrist lag der Index noch bei 102 Punkten. Fast konstant blieben auch die Werte für Ausgabeplanungen im Bereich ITK-Dienstleistungen mit 111 Zählern. Sie liegen damit etwas höher als im November 2004.

Der IT-Mittelstandsindex sieht in diesen Werten ein Signal für das Bedürfnis des Mittelstands nach Service-Leistungen. Um die Unternehmensziele zu erreichen, reicht immer häufiger das interne Know-how nicht mehr aus. So rücken beispielsweise Hosted/Managed Services verstärkt ins Visier des Mittelstandes, um auch mit begrenzten Finanzmitteln neue Technologien in hoher Qualität nutzen zu können.