IT-Budgets steigen kräftig

KMUs sorgen sich um Sicherheit der Infrastruktur

26.08.2005 von Ingo Butters
Für IT-Entscheider in kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) hat die Sicherheit ihrer IT-Infrastruktur höchste Priorität. In einer europaweiten Studie des Marktforschers Forrester gab fast die Hälfte der befragten CIOs an, dass sie in diesem Jahr mehr Geld für Sicherheits-Anwendungen im Infrastruktur-Bereich ausgeben werden. Das Thema Sicherheit steht auch bei nachgefragten Beraterdiensten ganz oben auf der Agenda.

Die IT-Budgets in europäischen KMUs werden der Studie zufolge in diesem Jahr um rund 4,6 Prozent steigen. Vor allem die Betriebe mittlerer Größenklassen mit bis 999 Mitarbeitern wollen die IT-Ausgaben mit rund 5,8 Prozent kräftig erhöhen. Unterschieden nach Branchen planen vor allem Unternehmen aus dem Finanzbereich und der Industrie ihre IT-Ausgaben deutlich zu steigern. Niedrigere IT-Budgets sind im öffentlichen Sektor zu erwarten: Hier rechnet ein Drittel der Befragten mit geringeren Ausgaben.

Drei Viertel ihres Software-Budgets wenden die Betriebe für Lizenzen, Unterhalt und Anpassung der Anwendungen auf. Das Gros der Ausgaben für IT-Services fließt in den Unterhalt von Hard- und Software.

Bei den Neuinvestitionen in Infrastruktur-Anwendungen dominiert bei den KMUs deutlich das Thema Sicherheit. So planen 44 Prozent der Befragten in diesem Jahr Sicherheits-Anwendungen für den Infrastruktur-Bereich anzuschaffen. Hier verlassen sich die meisten Unternehmen auf Spezialanbieter wie Symantec oder Network Associates.

Bei allen anderen Software-Investitionen, etwa in Datenbanken oder für die Anwendungsentwicklung, setzen die meisten Betriebe auf Produkte von Microsoft. Ein Grund für die starke Stellung des Konzerns aus Redmond: Ausschlaggebend für die Wahl eines Anbieters ist bei den meisten Unternehmen die Kompatibilität mit bestehenden Systemen.

Wie wichtig den IT-Entscheidern die Sicherheit ihrer Abteilung ist, zeigt sich auch bei den nachgefragten Beraterdienstleistungen. 45 Prozent werden in diesem Jahr externe Fachleute einkaufen, um bestehende Sicherheitsvorkehrungen zu überprüfen und weiterzuentwickeln. 41 Prozent wollen Services im Bereich Software-Implementierung anfordern, ein Viertel zum Design von Websites.

Betriebe setzen auf kleine Beratungsfirmen

Um international tätige Beratungsriesen machen die Firmen dabei einen Bogen. Das Gros der befragten Betriebe (56 Prozent) setzt auf lokale und regionale Beratungsfirmen, nur jeder Dritte will mit den ganz großen Beratungsunternehmen zusammenarbeiten. Offshore-Anbieter kommen nur für sieben Prozent in Frage.

Wie die Studie auch zeigt, betrachten die KMUs Outsourcing als echte Alternative. Nur eine Minderheit von 43 Prozent gab an, dass sie in diesem Jahr keine neuen Outsourcing-Aktivitäten starten wird. Fast jedes Dritte Unternehmen wird 2005 Outsourcing-Anbieter in den Bereichen Netzwerk und Telekommunikation neu beauftragen. Jedes Vierte startet Outsourcing-Projekte für Web-Hosting sowie im Bereich Anwendungen.

Für die Studie haben die Forrester-Analysten rund 308 europäische KMUs zu ihren IT-Budgetplanungen befragt. In der Studie sind alle wichtigen Branchen abgebildet.