Application Performance Management (APM) als Feuerwehr

Kundenzufriedenheit ist wichtig, darf aber nichts kosten

19.05.2009 von Christiane Pütter
CIOs versprechen sich von Application Performance Management (APM), Kunden in immer genauere Zielgruppen einteilen zu können. Doch der Einsatz von APM-Tools scheitert an unklaren Begifflichkeiten - und am Geld. Das geht aus einer Studie von IDG Research Services hervor.
Definitionen von Application Performance Management (APM).

Die Pflicht zuerst: Acht von zehn CIOs nicken brav, wenn man sie fragt, ob die Zufriedenheit von Kunden mit den Web-Anwendungen ihres Unternehmens gemessen werden sollte. Bei der Kür wird es schon schwieriger: Neun von zehn Befragten wissen, wie negativ sich leistungsschwache Kundentransaktionen auswirken. Aber nur sieben von zehn erklären, diese Probleme einigermaßen effektiv lösen zu können.

Das sind Ergebnisse der Studie "State of the Market: Application Performance Management", die IDG Research Services weltweit unter 400 Entscheidern durchgeführt hat. Dabei hat sich für den Begriff Application Performance Management (APM) noch keine einheitliche Definition durchgesetzt. Rund sieben von zehn CIOs stimmen jeder der folgenden Beschreibungen zu:

Transparenz: Application Performance Management soll die gesamte Anwendungs-Infrastruktur durchleuchten und jede Endnutzer-Transaktion ihrer Applikation zuordnen (72 Prozent der Nennungen).

Wirtschaftliche Auswirkung: APM soll aufzeigen, wie es sich auf den Umsatz (oder andere Kennzahlen) auswirkt, wenn Kunden Aktionen online abwickeln wollen und das nicht klappt (70 Prozent).

Erwartungen an Application Performance Management (APM)

Zusammenspiel: APM soll ein Tool, das die Endnutzer-Erfahrungen beobachtet, mit Produktions-Tools kombinieren. Ziel ist, Kundenwünsche genauer segmentieren und entsprechend handeln zu können (67 Prozent).

Immerhin noch sechs von zehn Befragten halten außerdem Test-Funktionen beim Application Performance Management für wichtig (61 Prozent).

Application Performance Management für mehr IT-Alignment

Die IDG-Analysten wollten zudem wissen, welche Erwartungen IT-Entscheider an APM stellen. Neun von zehn begreifen das Kürzel demnach als eine Art Feuerwehr: APM soll Performance-Probleme schnell identifizieren und lösen. Weitere 84 Prozent erwarten zugleich mehr Effizienz beziehungsweise das Ausmerzen von Leistungsschwächen bei den Web-Applikationen. Darüber hinaus geht es um Kontrolle: CIOs wollen mittels APM die Qualität ihrer Services sowie Kosten kontrollieren.

Dennoch erhält Application Performance Management durchaus auch strategische Bedeutung: 87 Prozent der Befragten sehen darin ein Mittel zum IT-/Business Alignment. Grundgedanke: Wer Prozesse transparent macht, kann sie besser abstimmen.

Soweit all die Theorie. IDG Research Services hat sich auch nach der Praxis erkundigt. Dabei kommt schnell das Geld ins Spiel: Mehr als jeder Zweite (52 Prozent) erklärt, der Einsatz einer APM-Lösung scheitere an den Kosten. Und wenn eine Lösung gekauft werden soll, zählen denn auch vor allem ihr Preis (84 Prozent) und der erwartbare Return on Investment (83 Prozent).

State of the market: Application performance management

Vierzig Prozent der Studienteilnehmer erklären offen, das Implementieren von APM sei deswegen schwierig, weil sie den Markt nicht kennen. Solange potenzielle Anwender sich noch nicht einmal auf eine einheitliche Definition einigen können, wird es wohl auch schwierig bleiben.

IDG Research hat für die Studie "State of the market: Application performance management" im Auftrag des Anbieters CA weltweit 400 CIOs befragt.