Apple und Mozilla verzeichnen leichte Zuwächse

Ladenhüter Windows Vista

13.08.2008 von Andrea König
Die meisten Unternehmen arbeiten nach wie vor mit dem Vorgänger-System Windows XP. Das ergab eine Studie von Forrester.
Hop oder top? Das Betriebssystem Windows Vista

Windows Vista gibt es zwar seit mehr als achtzehn Monaten - doch die Verbreitung des Betriebssystems bewegt sich nach wie vor im einstelligen Bereich. Nicht einmal auf den Rechnern von Microsofts wichtigem Partner Intel läuft Vista. Ein Intel-Mitarbeiter sagte der New York Times: "Unsere IT-Abteilung hat schlicht und einfach kein überzeugendes Argument für Vista gefunden."

So scheint es auch vielen anderen Firmen zu gehen. Laut einer Forrester-Studie arbeiten nur 8,8 Prozent der Unternehmen, die Windows nutzen, mit Vista. Vorgänger XP dominiert das Feld. Dieses Betriebssystem setzen 87,1 Prozent der Windows-Nutzer ein.

Insgesamt laufen auf 94,9 Prozent der Firmen-Computer Windows-Betriebssysteme. Macintosh-Angebote setzen 4,5 Prozent ein, mit Linux arbeiten gerade mal 0,5 Prozent.

Die Analysten sehen den Grund für die schwachen Zahlen von Apple darin, dass die Auswahl des Betriebssystems die IT-Abteilung trifft und nicht der Endnutzer. Der IT geht es vor allem um Standardisierung, Kompatibilität mit Firmentechnologien und eine leichtere Verwaltung. Momentan nehmen Unternehmen Betriebssysteme wie Mac Intel und Mac PPC kaum an.

Bei den Browsern dominiert zwar mit 77,6 Prozent der Internet Explorer, doch Firefox holt auf. Mittlerweile setzen 19,4 Prozent der Firmen den Mozilla-Browser ein.

Noch weitere achtzehn Monate und es kommt wieder Schwung in das Betriebssystem-Karussell. Dann bringt Microsoft nämlich schon das nächste Betriebssystem auf den Markt. Windows 7 soll im ersten Quartal 2010 auf den Markt kommen.

Microsoft wehrt sich indessen gegen die Forrester-Studie und bezeichnet das Beratungsunternehmen im Vistablog als "schizophren". Der Report widerspräche einem Report vom April desselben Jahres, in dem Forrester Unternehmen den Umstieg auf Vista rät. Thomas Mendel, der Verfasser der zweiten Forrester-Studie hält dagegen, die Kritik von Microsoft sei nicht nachvollziehbar. Beim ersten Report habe es sich lediglich um Absichtserklärungen gehandelt, wohingegen die neue Studie tatsächliche Implementierungen betrachte. Das sei Microsoft bekannt, der Blogeintrag deshalb äußerst verwirrend.

Microsoft beruft sich weiter im Blog darauf, dass bislang 180 Millionen Vista-Lizenzen verkauft worden seien, davon allein 40 Millionen in den vergangenen drei Monaten. Allerdings zählen dazu auch diejenigen Nutzer, die von ihrem Recht des Downgrades auf XP Gebrauch machen. Wie viele das sind - dazu macht Microsoft keine Angaben.

Das Beratungsunternehmen Forrester stützt seine Daten und Aussagen zur Browser- und Desktop-Umgebung in Firmen auf die sechsmonatige Beobachtung von mehr als 50.000 Personen in über 2.300 großen Unternehmen. Alle Zahlenangaben beziehen sich auf Juni 2008. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse unter dem Titel "Enterprise Trends: Vista Is Rejected; Mozilla And Apple Make Small Gains".