Chuck Thacker, Jeff Hawkins, Jonathan Ive

Legendäre Pioniere der IT

11.06.2009 von Stefan Holler
Ohne den Einfallsreichtum dieser Pioniere wären die heute alltäglich genutzten Technologien niemals erfunden worden - ganz gleich, ob es sich um das iPod, die Einkaufsplattform Amazon.com oder die erste Software zur Tabellenkalkulation handelt. Diesen Innovationen ging oft jahrelange harte Arbeit voraus. Im dritten Teil der Serie stellt unsere Bildergalerie weitere zehn bedeutende IT-Visionäre vor.
IT-Pioniere (Teil 3)
Von der Wall Street lange verhöhnt, ist das von Jeff Bezos entwickelte Einkaufs-Internetportal amazon.com heute eine Online-Dienstleistung, auf die viele Menschen nicht mehr verzichten können. Seine Idee war es schon damals, den größten Internet-Shop der Welt aufzubauen. Sein Unternehmen wurde auch zu einem der führenden Dienstleister von Web-Angeboten, Online Speicher sowie CPU-Verleih rund um die Uhr. Bezos trieb Amazon zu einer Plattform voran, auf der jeder Sachen verkaufen kann, die Amazon selbst nicht anbietet. (Foto: amazon.com)
Abgesehen vom Vorzeigemann Steve Jobs tendiert Apple in der Regel dazu, seine Beschäftigten aus dem Rampenlicht herauszunehmen. Beim Design-Guru Jonathan Ive ist Apple von dieser Norm abgewichen. Der Grund: Er entwickelte das Design des iMac aus buntem transparentem Kunststoff - bisher dominierten graue Gehäuse in der PC-Industrie. Seitdem verantwortet Ive die Gestaltung der gesamten Apple-Produktlinie. Er entwarf weitere Produkte wie etwa das iBook, den iPod oder das iPhone. (Foto: Apple)
Fujio Masuoka hat sich in der IT-Szene vor 25 Jahren einen Namen gemacht - der Japaner erfand während seiner Zeit bei Toshiba im Jahr 1984 den Flash-Speicher. Masuoka entwickelte monolithische Speicher - offenbar ein Dorn im Auge seines Arbeitgebers. Das Unternehmen wollte ihn zunächst degradieren, nachdem er sich die Technik ausgedacht hatte. Der Flash-Speicher stellt eine mögliche Lösung bezüglich des Problems der begrenzten Aufnahmekapazität von Festplatten dar. Anfang 2009 liefern mehrere Hersteller wie Samsung oder Toshiba NAND-Flash-Speicher mit 16 Gigabyte. (Foto: Unisantis Electronics)
Tragbare Computer wurden größtenteils von Jeff Hawkins entworfen, der den viel bejubelten PalmPilot erfand. Es folgte sechs Jahre später das Smartphone Treo. Sowohl Palm als auch Treo wurden zu gängigen Namen unter den Technik-Produkten, obwohl das Unternehmen Palm in den vergangenen Jahren zahlreiche Rückschläge erlebt hatte. Hawkins arbeitet derzeit für das Startup-Unternehmen mit dem Namen Numenta. Sein Ziel ist es, ein künstliches Gehirn nachzubauen. (Foto: linuxdevices.com)
Zusammen mit Bob Frankston (rechts) hat Dan Bricklin die erste Software zur Tabellenkalkulation entwickelt – und zwar 1979 das sogenannte VisiCalc. Das Programm mit 27 KB stellt einen Vorläufer für die dann weiter entwickelten und heute übliche Kalkulations-Softwareprogramme wie Excel oder Lotus 1-2-3 dar. Die einfache Bedienungsweise von VisiCalc war ein wichtiger Grund, warum früher Computer scharenweise verkauft wurden, besonders an Geschäftskunden. Aktuell arbeitet Dan Bricklin an einem Webprogramm mit dem Namen wikiCalc. Es ermöglicht, Tabellenkalkulation über eine Wiki-ähnliche Schnittstelle im Netz zu betreiben. Im Januar 2007 wurde die Version 1.0 veröffentlicht. (Foto: confusedofcalcutta.com)
Die Konteradmiralin der US-amerikanischen Marinereserve Grace Hopper war eine Computer-Pionierin, die im Zeitalter der Rechenmaschinen in Erscheinung trat. Später war sie maßgeblich am Projekt UNIVAC beteiligt, der erste in den USA hergestellte kommerzielle Computer. Hopper schrieb dafür die Compiler Software. Hopper wirkte ebenso an den Programmiersprachen COBOL und FORTRAN mit. Sie spielte eine Hauptrolle in der Technologie-Szene bis zu ihrem Tod im Jahre 1992. (Foto. Naval Historical Center)
In technischer Hinsicht war Computer-Pionier Chuck Thacker an vielen Projekten beteiligt - angefangen von der Entwicklung der kabelgebundenen Datennetztechnik Ethernet bis hin zum ersten Laserdrucker. Seine wohl größte Hinterlassenschaft ist ein Produkt, welches nie einen nennenswerten Marktanteil erreicht hat. Die Rede ist von Xerox Alto. Das von Thacker konzipierte Alto war der erste Computer mit einer grafischen Benutzeroberfläche (und einer Maus). Davon ließ sich schließlich auch Steve Jobs für seinen Macintosh inspirieren. Thacker arbeitet nun für Microsoft. (Foto: Microsoft)
Die Mooreschen Gesetze mögen besser bekannt sein, doch das von Bob Metcalfe formulierte Gesetz findet eine breitere allgemeine Anwendung. Metcalfes Gesetz von 1980 ist eine Faustregel und besagt, dass der Nutzen eines Kommunikationssystems mit dem Quadrat der Anzahl der Teilnehmer wächst. In anderen Worten: Selbst eine kleine Zunahme der Größe eines Netzwerks lohnt sich aufgrund der erweiterten Anzahl neuer Verbindungen, die jeder Nutzer herstellen kann. Wichtige Meilensteine in der IT-Geschichte sind auch Metcalfes Erfindung des Ethernet und die Gründung seiner Firma 3Com, einen Hersteller von Komponenten für Computernetzwerke. (Foto. rpi.de)