Mobile-IT am Arbeitsplatz

Lieber Apps als eigenen Firmenparkplatz

30.08.2011 von Andrea König
Am liebsten würden Mitarbeiter nur ein mobiles Device nutzen, aber das Gerät selbst auswählen dürfen. Von der IT fühlen sie sich allerdings zu wenig unterstützt.

Arbeitnehmer wollen von IT-Abteilungen im Unternehmen nicht nur, dass sie eine Vielzahl an mobilen Geräten unterstützen. Darüber hinaus warten sie ungeduldig auf Apps, die ihre Mobilität und Produktivität im Job erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der SAP-Tochter Sybase.

Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer glaubt, dass sie mit den passenden Apps produktiver arbeitet.
Foto: LG Electronics

Die Studienautoren werten die Ergebnisse als Warnzeichen an IT-Abteilungen, agiler mit App-Entwicklungen im Enterprise-Umfeld umzugehen. Schnell sollte eine Strategie entwickelt werden, die auf die Wünsche und Bedürfnisse der Arbeitnehmer eingeht.

Jeder zweite Befragte würde gern selbst entscheiden, welches mobile Gerät er am Arbeitsplatz nutzt. 60 Prozent der Befragten würden am liebsten nur ein mobiles Gerät nutzen. Sogar dann, wenn sie sich damit einschränken und nicht alle ihre Tätigkeiten ausüben können. Die übrigen 40 Prozent würden dann lieber mehrere Geräte nutzen, um sich nicht einschränken zu müssen.

Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer (56 Prozent) berichtet, dass sie durch die Nutzung von Apps im Enterprise-Umfeld produktiver arbeitet. Von denjenigen Arbeitnehmern, die mindestens drei solcher Applikationen nutzen, haben sogar 82 Prozent das Gefühl, dass sie so produktiver arbeiten.

Wäre der Zugang zu den Apps einfacher, würden vermutlich mehr Arbeitnehmer auf sie zugreifen. 45 Prozent der Befragten gaben an, dass sie einen firmeninternen App Store nutzen würden. Und weitere 40 Prozent sind der Meinung, dass dann auch ihre Kollegen auf Apps zugreifen würden.

Für Apps auf Kaffee verzichten

71 Prozent der Umfrageteilnehmer ist es so wichtig, ihr mobiles Gerät am Arbeitsplatz selbst auswählen zu dürfen, dass sie dafür auf eine andere Annehmlichkeit am Arbeitsplatz verzichten würden. Am ehesten würden Angestellte auf kostenfreien Kaffee (58 Prozent), kostenfreies Essen (39 Prozent) und Bürobedarf (30 Prozent) verzichten. Auch von Parkplätzen (26 Prozent) oder einem Urlaubstag (20 Prozent) würden sich Befragte trennen, um das mobile Gerät ihrer Wahl nutzen zu dürfen.

Beim Thema mobile Geräte erfahren nur wenige volle Unterstützung aus der IT-Abteilung. Nur 19 Prozent der Umfrageteilnehmer berichten, dass die IT ihnen ermöglicht, ihren Job auf mobilen Geräten genauso gut zu erledigen wie im Büro. Anders sehen das 44 Prozent der Befragten: Ihnen fehlt der Zugang zu den notwendigen Applikationen, um ihre Tätigkeit genauso ausüben zu können, wie das an ihrem Büroarbeitsplatz möglich ist.

Lobende Worte für die IT-Abteilung hat nicht einmal ein Drittel der Umfrageteilnehmer übrig. Nur 29 Prozent sind der Meinung, dass ihre IT-Abteilung gut im Management mobiler Geräte ist. Wie sich die IT bei der Einrichtung und dem Fehlermanagement von Applikationen verhält, bewerten nur 27 Prozent der befragten Arbeitnehmer als gut.

Die Studie wurde von der SAP-Tochter Sybase in Auftrag gegeben. Es wurden mehr als 500 Arbeitnehmer in den USA und Großbritannien befragt.