12.000 Laptops verschwinden pro Woche

Lost in L.A.

02.10.2008 von Andrea König
Millionen vertrauliche Dateien schlummern auf Laptops, die Geschäftsreisende auf Flughäfen verlieren und häufig nicht im Fundbüro abholen. Die meisten Geräte kommen an Sicherheitsschranken abhanden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Marktforschungsinstituts Ponemon.

Geschäftsreisende verlieren jede Woche mehr als 12.000 Laptops auf amerikanischen Flughäfen. Nur ein Drittel der Geräte findet zu seinem Besitzer zurück, ermittelt eine Studie des Ponemon Instituts.

Brisant: Mehr als 53 Prozent der befragten Reisenden geben an, ihre Laptops enthielten vertrauliche Informationen. 65 Prozent von ihnen haben keine Maßnahmen ergriffen, um die sensiblen Daten zu schützen.

Unternehmen sind auf flexible Arbeitnehmer angewiesen, die von allerorten auf Informationen zugreifen können. Damit setzen Firmen sich allerdings dem Risiko aus, im Falle eines Laptopverlusts oder -diebstahls vertrauliche Informationen an Dritte zu verlieren.

Los Angeles International ist der amerikanische Flughafen, an dem Geschäftsreisende am häufigsten ihren Laptop als vermisst melden. Im Ranking folgen Miami International, Kennedy International und Chicago O'Hare.

Diejenigen Geräte, die zwar wiedergefunden, aber nicht mehr abgeholt werden, bleiben so lange im Flughafen, bis sie verkauft werden. Häufig werden die Fundstücke auf Auktionen versteigert oder für wohltätige Zwecke gespendet. Dritte können sich so Zugang zu Millionen vertraulicher Dateien verschaffen.

Gefahrenzone Sicherheitssschranke

Verschiedene Faktoren tragen dazu bei, dass so viele Geschäftsreisende auf Flughäfen ihre Laptops verlieren. Dazu zählen Zeitdruck und die große Anzahl an Gepäckstücken, die ein einzelner Passagier bei sich hat. Viele reisen mit Koffer, Aktentasche, Mobiltelefon, PDA und Laptoptasche. Hinzu kommt: Beim Durchqueren von Sicherheitsschranken müssen Reisende häufig ihre Gepäckstücke aus der Hand geben. 40 Prozent der Laptops gehen dort verloren. Weitere 23 Prozent kommen an Flugsteigen abhanden.

Am häufigsten enthalten die vermissten Laptops Kundendaten (47 Prozent) und vertrauliche Unternehmensinformationen (46 Prozent). Arbeitnehmerinformationen machen 13 Prozent der Laptop-Daten aus.

Das Marktforschungsinstitut Ponemon befragte im Auftrag des amerikanischen Computerherstellers Dell für seine Erhebung 864 Geschäftsreisende auf 106 amerikanischen Flughäfen.