Deutsche Bahn macht mobil

LTE-Repeater und neue WLAN-Systeme in ICE-Zügen

07.10.2016
Die Deutsche Bahn baut neue Mobilfunk-Technik und WLAN-Systeme in ICE-Züge ein. Kunden sollen dadurch während der Bahnfahrt bessere Sprachqualität beim Telefonieren, schnelleres mobiles Internet und geringeren Akku-Verbrauch auf ihren Smartphones erleben.
Die Deutsche Bahn will bis Ende 2018 3.750 Wagen mit neuen Mobilfunk-Repeatern ausstatten.
Foto: Deutsche Bahn AG

Die Deutsche Bahn und die deutschen Mobilfunknetzbetreiber Telefónica Deutschland, Telekom und Vodafone wollen Bahnfahrern im ICE besseren Mobilfunkempfang bieten. Dazu investieren die Unternehmen zusammen rund 80 Millionen Euro und rüsten bis Ende 2018 rund 3.750 bereits fahrende ICE- und IC-Wagen mit neuen Mobilfunk-Repeatern aus. In einem ersten Schritt werden bis Sommer 2017 ältere, vor allem auf GSM-Telefonie ausgelegte Repeater in sämtlichen Handybereichen im ICE ersetzt, teilt die Bahn mit. Anschließend will sie weitere ICE-Wagen sowie ausgewählte 1. Klasse-Wagen der Intercity-Flotte mit neuen Repeatern ausstatten, die sämtliche heute von den Mobilfunkanbietern verwendeten Frequenzbänder inklusive LTE unterstützen.

Ohne Repeater gibt es in den Zügen keinen störungsfreien Empfang, da die Außenhülle der Wagen Mobilfunksignale schlecht durchlässt. Die Bahn verspricht ihren Kunden durch den Einsatz der neuen Technik "erheblich weniger Gesprächsabbrüche und wesentlich höhere Datenraten" beim mobilen Internet sowie einen geringeren Akkuverbrauch ihrer Mobiltelefone, da die Smartphones bei besserem Empfang die Sendeleistung auf bis zu ein Tausendstel reduzieren könnten. Wagen, die über die neue Technik verfügen, werden mit einem Smartphone-Piktogramm gekennzeichnet. In dem noch in diesem Jahr auf die Schienen kommenden ICE 4 ist die neue Empfangstechnik bereits eingebaut.

Zusätzlich zu den Repeatern will die Bahn Messboxen in die Züge einbauen, um die Epnfangsqualität entlang der Strecke sowie im Innenraum der Züge zu erlauben. Von den Fahrgästen erlebte Problemstellen können auf diese Weise schnell identifiziert werden, so die Bahn Die Mobilfunknetzbetreiber könnten dann die Mobilfunkversorgung an den Eisenbahnstrecken gezielt verbessern. Vodafone hat nach eigenen Angaben bereits sämtliche eigene 2.600 Basisstationen umgerüstet.

Unterdessen hat die Bahn den Einbau von neuen WLAN-Systemen in rund 250 Züge der ICE-Einsatzflotte begonnen. Die von der schwedischen Firma Icomera entwickelte Multiprovider-Technik greift auf die jeweils schnellsten mobilen Datennetze zu und kann durch intelligentes Bündeln der Netzbetreiberkapazitäten bedeutend höhere Datenvolumen verarbeiten. Die Deutsche Bahn will ab Dezember 2016 auch Passagieren in der 2. Klasse von ICE-Zügen einen Internetzugang per WLAN ohne zusätzliche Kosten zum Fahrkartenpreis anbieten. Die umgerüsteten Züge sind an einem neuen WLAN-Logo zu erkennen.

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