McKinsey, Roland Berger und Co.

Management-Beratungen kracht der Umsatz ein

03.09.2009 von Andrea König
Die Management-Beratungen in Deutschland rechnen 2009 mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von 1,9 Prozent. Im vergangenen Jahr waren es noch zehn Prozent mehr. Gründe für den Umsatzeinbruch sind die Krise, Finanzierungsengpässe bei den Kunden sowie ein Nachfragemangel.

Die führenden Managementberatungs-Unternehmen in Deutschland schrauben ihre Wachstumserwartungen zurück. Die Umsatzprognosen sind verhalten und auch die weiteren Auswirkungen der Krise betrachten die Beratungshäuser mit Skepsis.

Im vergangenen Jahr lagen die Umsatzerwartungen noch bei durchschnittlich 11,9 Prozent. Im laufenden Jahr fielen sie auf durchschnittlich 1,9 Prozent. Mit einem Umsatzwachstum von mehr als zehn Prozent rechnen 2009 nur elf Prozent der befragten Unternehmen. Die Top-10-Managementberatungen äußerten sich beim durchschnittlichen Umsatzzuwachs schon 2008 recht zurückhaltend (6,5 Prozent). Damit fallen sie weniger tief auf die durchschnittlichen 1,9 Prozent, mit denen sie 2009 rechnen.

Die Top 25 der Management-Beratungsunternehmen in Deutschland. (Quelle: Lünendonk, Stand: Mai 2009)
Foto: Lünendonk

Positiver fallen die Prognosen für den Zeitraum 2009 bis 2014 aus. Für diesen Zeitraum erhoffen die Befragten ein Umsatzwachstum von jährlich 8,9 Prozent. Dabei erwarten die zehn führenden Managementberatungen 6,5 Prozent, die übrigen rechnen mit 9,2 Prozent Jahreswachstum.

Das sind die zehn führenden Managementberatungen (gemessen am Umsatz):

  1. McKinsey, Düsseldorf

  2. Roland Berger, München

  3. Boston Consulting Group, Düsseldorf/München

  4. Deloitte, Hannover

  5. Booz & Company, Düsseldorf

  6. BearingPoint, Frankfurt

  7. Steria Mummert, Hamburg

  8. Capgemini, Berlin

  9. Oliver Wyman Group, München

  10. A. T. Kearney, Düsseldorf

Lünendonk über führende Management-Beratungsunternehmen

Die drei bedeutendsten Faktoren für die aktuelle Situation der Management-Beratungen sind nach Meinung der Befragten die Wirtschafts- und Finanzkrise, Finanzierungsengpässe bei den Kunden sowie ein Nachfragemangel. Die Krise nehmen Unternehmen als störend wahr, bei den übrigen beiden Faktoren hängt die Gewichtung von der Unternehmensgröße ab.

Die mangelnde Liquidität bekommen die Top 10 weniger zu spüren als die übrigen Unternehmen (30 versus 65 Prozent). Der Rückgang der Nachfrage nach ihren Dienstleistungen behindert die mittelgroßen und kleineren Managementberatungen offensichtlich weniger (Behinderung bei 41 Prozent, keine Behinderung bei 25 Prozent) als die Top 10 (Behinderung bei 50 Prozent, keine Behinderung bei 20 Prozent).

Die Ergebnisse wurden in der Lünendonk-Studie "Führende Managementberatungs-Unternehmen in Deutschland" veröffentlicht. Der Unternehmenssitz befindet sich in Kaufbeuren.