IT-Governance und Wertbeitrag der IT in der Kritik

Manager misstrauen der IT-Abteilung

04.02.2009 von Andrea König
Neun von zehn Anwendern finden die IT-Abteilungen ihres Unternehmens wichtig. Kritik hagelt es vor allem, wenn es um Innovationskraft und Kommunikation geht. Wie alles besser wird, verrät das IT Governance Institute.
Mehr als die Hälfte der Befragten findet, dass ihre IT-Abteilungen nicht innovativ genug sind.
Foto: MEV Verlag

Immerhin 87 Prozent der leitenden Angestellten gaben in einer Umfrage des IT Governance Institutes an: Ja, wir halten die Informationstechnologie für einen wichtigen Teil unseres Unternehmens. Schelte gab es dann aber doch: Mehr als die Hälfte der Befragten findet, dass ihre IT-Abteilungen zu wenig Innovationen liefern.

Als wichtig oder irgendwie wichtig schätzen 59 Prozent der Befragten die Innovationsleistungen ihrer IT-Abteilungen ein. Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit erhalten mit 87 und 81 Prozent deutlich bessere Beurteilungen. Nur ein Drittel der Befragten verlässt sich auf Informationen der IT-Abteilung, wenn es darum geht, geschäftliche Möglichkeiten durch den Einsatz neuer Technologien zu eröffnen. Ein entscheidender innovativer Beitrag, bei dem die Verlässlichkeit der IT somit häufig angezweifelt wird.

Führungskräfte sind der IT gegenüber auch in einem anderen Bereich skeptisch: Sie bezweifeln, dass IT-Manager das Unternehmen auch stets darüber informieren, wenn sie und ihre Abteilung gute Ideen und Vorschläge haben. Ein Lösungsvorschlag der Studieninitiatoren ist die Aufnahme des CIO in die Geschäftsleitung - 40 Prozent der Befragten tun dies bislang nicht oder haben gar keinen CIO.

Gute beziehungsweise sehr gute Noten erhalten 15 Prozent der IT-Abteilungen für ihre Performance. Bei 58 Prozent heißt es: Die IT erfüllt unsere Erwartungen. Bei 26 Prozent der IT-Abteilungen fällt die Beurteilung negativ aus.

Häufig besteht Verbesserungsbedarf bei den Governance-Praktiken. Drei Viertel der befragten Unternehmen geben zwar an, dass ihre IT-Governance teil der Unternehmens-Governance ist. Oft ist dies jedoch auf einem sehr niedrigen Niveau der Fall. Ein weiteres Governance-Manko: Die Hälfte der Unternehmen misst nicht, welchen Wertbeitrag IT-Investitionen im Unternehmen leisten.

Vier Maßnahmen für eine bessere IT-Governance

Das Forschungsinstitut ITGI schlägt folgende Maßnahmen vor:

Aufschlussreich ist ein Vergleich mit der Vorjahresstudie, bei der IT-Manager Frage und Antwort standen. Die IT-Chefs bewerten die IT im Unternehmen deutlich besser als die Nicht-ITler. Bessere Noten erteilten die ITler der Wertschöpfung der IT, der strategischen Bedeutung der IT sowie der Kommunikation.

Für die ITGI-Studie "Global Survey - An Executive View of IT Governance" befragte das Beratungsunternehmen Pricewaterhouse Coopers Belgien im Auftrag des amerikanischen IT Governance Institutes mehr als 250 nicht mit IT beschäftigte leitende Angestellte aus 22 Ländern. Sie beantworteten Fragen zum Unternehmensbeitrag ihrer IT-Abteilung sowie zu ihrer IT-Governance.