Stellen bleiben unbesetzt

Mangel an Cloud-Experten verschärft sich

01.02.2013 von Andreas Schaffry
Auf sieben Millionen soll laut IDC bis 2015 die Zahl der IT-Jobs mit Cloud-Bezug anwachsen. Schon jetzt suchen Firmen händeringend nach kompetentem IT-Personal.
Bis 2015 wird die Zahl der IT-Jobs, in denen Cloud-Skills erforderlich sind, auf sieben Millionen steigen.
Foto: IDC

Unternehmen aller Größen und Branchen, die IT-Services aus der Cloud beziehen, profitieren von Kostenvorteilen. Der US-Marktforscher IDC taxiert den wirtschaftlichen Nutzen von Cloud Computing für Unternehmen im Jahr 2011 auf weltweit mehr als 400 Millionen US-Dollar. Darüber hinaus sollen im gleichen Jahr durch die Nutzung von Cloud Services auch rund 1,5 Millionen neue IT-Jobs innerhalb der internen IT-Organisationen entstanden sein.

2015: Sieben Millionen IT-Jobs mit Cloud-Bezug

Nahezu alle Experten gehen davon aus, dass Cloud Computing bis 2030 das zentrale Modell für die Auslieferung von IT-Services sein wird. Weltweit planen derzeit rund zwei Drittel der Unternehmen, Cloud Services zu implementieren oder zu nutzen. Für mehr als die Hälfte hat Cloud Computing eine hohe strategische Bedeutung. Dennoch sorgen sich mehr als drei Viertel der Firmen beim Einsatz von Cloud-Diensten um die Sicherheit und die Zugangs- und Datenkontrolle.

Weil immer mehr Firmen Cloud Services nutzen, wird außerdem die Nachfrage nach IT-Mitarbeitern mit Cloud-Kompetenzen drastisch steigen. Konkret soll die Anzahl der IT-Jobs, in denen Cloud-Kenntnisse nötig sind, pro Jahr im Schnitt um rund 26 Prozent zulegen. Gab es davon im Jahr 2011 rund 2,7 Millionen, so sollen es 2015 schon sieben Millionen sein.

Das prognostiziert IDC in dem Whitepaper "Cloud's Impact on IT Organizations and Staffing", das der Softwarekonzern Microsoft in Auftrag gegeben hat. Die Ergebnisse basieren auf einer Untersuchung von 600 Betrieben rund um den Globus. Im Vergleich dazu stagnieren in den internen IT-Organisationen im selben Zeitraum die traditionellen IT-Jobs weitgehend. Ihre Zahl soll sich nur minimal von 22,1 Millionen auf 22,3 Millionen erhöhen.

Besonders viel Wert legen Firmen auf IT-Mitarbeiter, die mit den Risiken der Cloud vertraut sind und sich mit deren Auswirkungen auf das Service Management auskennen.
Foto: IDC

Regional betrachtet werden bis 2015 die meisten IT-Jobs mit Cloud-Bezug in Nordamerika entstehen, nämlich 2,7 Millionen. Im asiatisch-pazifischen Raum sollen 2,3 Millionen Cloud-bezogene Arbeitsplätze entstehen, in Europa dagegen nur 1,4 Millionen.

IT-Mitarbeiter: Fehlanzeige bei Cloud-Skills

Allerdings können Unternehmen derzeit viele IT-Positionen mit Cloud-Bezug nicht besetzen, weil dem IT-Personal die dafür nötige Ausbildung sowie Zertifikate und Erfahrung fehlen.

Jeweils knapp 70 Prozent der Unternehmen, die Cloud Services optimal einsetzen wollen, suchen IT-Mitarbeiter, die sich mit den Risiken und Konsequenzen dieser Technik auskennen und über die Auswirkungen auf das IT Service Management (ITSM) Bescheid wissen. Rund zwei Drittel verlangen, dass das IT-Personal die erforderliche Kompetenz hat, um Cloud-Computing-Konzepte erfolgreich einzuführen.

Jeweils etwas mehr als 60 Prozent sollen sich sowohl mit der Business- und IT-Perspektive von Cloud Computing als auch mit dessen Wertbeitrag zum Geschäft auskennen. Ebenfalls gefragt sind Kenntnisse über technische Alternativen zur Cloud. Generell werden sich laut dem Whitepaper durch die Einführung und die Nutzung von IT-Services aus der Wolke auch die Strukturen in den IT-Abteilungen verändern.