Kein Grund zum Jammern

Markt für Standard-Software wächst weiter

31.10.2007 von Alexander Galdy
Der Standard-Software-Markt in Deutschland hat den Wachstumstrend von 2005 im Jahr 2006 fortgesetzt. Dabei spielen neben den großen, weltweit operierenden Konzernen wie Microsoft, Oracle oder SAP vor allem deutsche mittelständische Unternehmen eine wichtige Rolle. Zu diesem Ergebnis kommen die Analysten von Lünendonk, die ein Ranking der zehn führenden deutschen mittelständischen Standard-Software-Firmen erstellt haben.
Führende deutsche mittelständische Standard-Software-Unternehmen 2006 - ermittelt von Lünendonk.

Zum zweiten Mal nach 2006 stellt Lünendonk die Top-10 vor. Darin werden die zehn umsatzstärksten Unternehmen gelistet, die mehr als 60 Prozent ihrer Umsätze mit Standard-Software-Produktion, -Vertrieb und -Wartung erwirtschaften, ihren Hauptsitz in Deutschland haben und jeweils unter 500 Millionen Euro Gesamtumsatz erzielen.

Auf Platz eins liegt die Software AG aus Darmstadt, gefolgt von Mensch und Maschine Software SE in Wessling und der Compu-Group Holding AG aus Koblenz. Die Plätze vier bis sechs gehen an die Berliner PSI AG, die Nemetschek AG aus München und die Beta Systems Software AG, ebenfalls aus Berlin. Die Münchner Soft-M Software & Beratung AG belegt den siebten Platz, dahinter liegen Interflex Datensysteme aus Stuttgart und die FJH AG aus München. Der letzte zu vergebende Platz unter den Top-10 geht an das Markdorfer Unternehmen Techni-Data.

1,4 Milliarden Euro Umsatz

Diese Top-10-Mittelständler machten 2006 zusammen 1,4 Milliarden Euro Gesamtumsatz. Die jeweiligen Umsätze reichen dabei von 483 Millionen Euro bei der Software AG bis 52 Millionen Euro bei der Techni-Data AG.

Die zehn führenden Unternehmen sind in allen Software-Kategorien aktiv. Von ihren Umsätzen erzielen sie im Durchschnitt 13 Prozent mit System-Software beziehungsweise systemnaher Software. 40 Prozent wird mit betriebswirtschaftlicher Applikations-Software erwirtschaftet, 32 Prozent mit technischer Applikations-Software und 15 Prozent mit sonstiger Software.

Ihre Gesamtumsätze haben alle zehn Firmen im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Im Durchschnitt lag die Umsatzsteigerung der besten im Jahr 2006 gegenüber 2005 bei zehn Prozent. Dagegen sind die Gesamtmitarbeiterzahlen von 8.344 (2005) auf 8.501 (2006) mit nur 3,9 Prozent deutlich schwächer gestiegen. Schuld sind hauptsächlich Strukturbereinigungen bei sechs Unternehmen, wie es bei Lünendonk heißt.

Überproportionaler internationaler Zuwachs

Während sich die Nachfrage nach Standard-Software im deutschen Markt laut Bitkom 2006 im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 Prozent gesteigert hat, hat sich der Inlandsabsatz der führenden zehn Unternehmen im Durchschnitt um 7,5 Prozent erhöht. Der Umsatz dieser Firmen mit Kunden im Ausland ist mit durchschnittlich 15,3 Prozent deutlich überproportional gestiegen.

Durch ein erfolgreiches und wachsendes Auslandsgeschäft demonstrieren die Unternehmen laut Lünendonk schon seit einigen Jahren eine hohe Wettbewerbsfähigkeit ihrer Produkte und ihre unternehmerische Potenz. Drei der zehn Top-10-Firmen erzielen Exportquoten von über 50 Prozent ihrer Gesamtumsätze. Im Durchschnitt machten die zehn Besten mit 38,5 Prozent auch 2006 deutlich mehr als ein Drittel ihrer Umsätze mit Kunden im Ausland.

Optimistisch in die Zukunft

Auch für die Zukunft erwarten sich die Unternehmen einiges: Auf die Frage nach ihren kurzfristigen Umsatzerwartungen für das laufende Jahr 2007 sehen sie eine durchschnittliche Zunahme von fast zwölf Prozent. Bei der längerfristigen Perspektive für den Zeitraum 2007 bis 2012 sind es 12,3 Prozent Umsatzzuwachs pro Jahr.

Die Studie "Führende Standard-Software-Unternehmen in Deutschland“ basiert mit ihrem Ranking auf kontrollierten Selbstauskünften der Unternehmen über in Deutschland bilanzierte/erwirtschaftete Umsätze.