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McKinsey: 4 Tipps für die Mobile-Strategie

29.10.2012 von Bettina Dobe
Bei Mobility stehen CIOs vor drei Herausforderungen. Wie sie Sicherheit, Kosten und Organisation bewältigen, haben Analysten von McKinsey herausgefunden.

Mobility ist schon da - nur leider fehlt es noch in vielen Firmen an einer Strategie, damit zurechtzukommen. Dabei kann diese Entwicklung viele Vorteile haben. Die Mobility-Revolution verspricht, die Produktivität zu erhöhen, heißt es in einer McKinsey-Studie. Die Analysten des Unternehmensberaters befragten 250 CIOs über deren Mobility-Strategie.

Einige Entscheider sind schon darauf eingestellt: Über die Hälfte (56 Prozent) gab an, dass ihre Mitarbeiter Support für viele verschiedene mobile Geräte forderten. Auf Bring Your Own Device (BYOD) sind die CIOs schon eingestellt: 77 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihren Angestellten schon Zugang auf Firmendaten und -anwendungen von ihren Privatgeräten erlaubten. Die Bandbreite ist auch bei den Apps groß: Fast alle Befragten sagten, dass sie in den nächsten zwei Jahren 25 verschiedene mobile Anwendungen in ihrem Unternehmen haben würden. Und 30 Prozent der CIOs gaben an, dass bald Tablets Laptops ersetzen würden. Angesichts solcher Zahlen braucht es eine Strategie.

Vorteile von Mobile IT

Auf Geschäftsreisen von überall auf Daten zugreifen können: Das geht mit Mobile IT schneller und effizienter als bisher.
Foto: MEV Verlag

Die Vorteile einer Mobility-Strategie liegen für McKinsey dabei auf der Hand: Mitarbeiter hätten mehr und schnelleren Zugang zu E-Mails, Nachrichtenprogrammen und Co. Das verbessere die Kommunikation von Mitarbeiter zu Mitarbeiter, so die Studie. Auch Out-of-Office können Angestellte dank Mobility schnell auf Daten zugreifen, was besonders für Außendienstmitarbeiter von Vorteil ist.

Dank Cloud-basierter Anwendungen ist der Zugriff sogar noch besser als bisher. Und Kunden können dank Mobile IT intensiver mit dem Unternehmen in Kontakt treten und Rückmeldung über Produkte geben. Mobile IT gibt CIOs also die Möglichkeit, das Business zu revolutionieren. McKinsey hat aber nicht nur die Chancen analysiert, sondern auch die Probleme identifiziert, die Entscheider bewältigen müssen.

3 Herausforderungen für CIOs

McKinsey hat 3 Herausforderungen für CIOs identifiziert. Dies sind die wichtigsten Punkte, die Führungsverantwortliche beachten müssen, um eine erfolgreiche Mobility-Strategie auf die Beine zu stellen.

Von überall Zugriff auf die Daten zu haben stellt große Herausforderungen an die IT.
Foto: MEV Verlag

1. Sicherheit

Den Sicherheitsaspekt sehen viele Befragte (45 Prozent) als größtes Hindernis dafür an, die Firma mobiler aufzustellen. BYOD stellt hohe Anforderungen an die IT-Infrastruktur, nicht nur, was Verlust oder Diebstahl von Endgeräten angeht. Firmen mit einer erfolgreichen Mobility Strategie haben auch klare Sicherheitsregeln. Einige Unternehmen lösen das Sicherheitsproblem, indem sie nur bestimmte Anwendungen auf Smartphones zulassen, andere sehen von solchen Beschränkungen ab. Egal wie sich CIOs entscheiden: Richtlinien sind wichtig.

2. Kosten

Mobility ist teuer: 41 Prozent der CIOs sehen Kosten als sehr großes Herausforderung. Die Analysten von McKinsey gehen trotz der Schwankungen von 600 bis 700 Dollar im Jahr je Tablet oder iPad aus. Darin enthalten sind schon Kosten wie etwa für das Mobile-Device-Management, eine größere E-Mail-Kapazität und Support vom Help-Desk. Hier liegen die Kosten in den USA bei etwa 150 bis 200 Dollar je Nutzer und Gerät. Die einzelnen Anwendungen sind hier noch gar nicht einberechnet, kommen aber noch hinzu. Da geraten die Kosten schon mal schnell außer Kontrolle, auch wenn Mitarbeiter ihre eigenen Geräte anschaffen.

3. Steuerung

Mobility passt einfach nicht in herkömmliche Strukturen in der IT. Entwicklung, Business-Prozesse, Infrastruktur und operationelle Prozesse sind gleichermaßen betroffen und wollen alle berücksichtigt sein. CIOs müssen also mit einer flexibleren Strategie als bisher an Mobility herangehen. Denn die Innovationsgeschwindigkeit gerade in der Mobile IT ist anhaltend hoch. So kommt etwa bald ein neues Tablet mit Windows, das die bisherige Strategie auf den Kopf stellen wird. Die Verwaltung der Mobility muss also deutlich flexibler und agiler als bisherige Verwaltungsstrukturen sein.

McKinsey hat aber auch Tipps für Entscheider parat, wie sie eine erfolgreiche Mobility Strategie implementieren.

4 Tipps für CIOs

Die Analysten von McKinsey haben vier Tipps zusammengestellt, wie sich CIOs auf die Herausforderungen der Mobile IT einstellen können.

1. Richtlinien implementieren

Entscheider müssen klare Richtlinien für die Mobility festlegen, raten die Analysten von McKinsey. Zentraler Punkt sind dabei die Privatgeräte der Mitarbeiter: Eine gute Strategie bringt die Ansprüche der Angestellten im Hinblick auf ihre Privatgeräte und die Sicherheitsbedürfnisse der Firma unter einen Hut. Die wichtigsten Inhalte der Policy sollten laut Studie daher festlegen, welche Geräte genutzt werden dürfen, welche Anwendungen ausgeführt werden dürfen und wer die laufenden Kosten übernimmt.

Support für Mobile IT ist aufwändig, lohnt sich aber.
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2. Aufbau einer Support-Infrastruktur

Lösungen für mobile Email und Mobile-Device-Management sind die wichtigsten Punkte, die CIOs klären müssen. Leicht wird das nicht: Führungsverantwortliche müssen die Infrastruktur der IT anpassen. Aber bereuen würden CIOs das nicht, so die Studie.

3. Identifizieren der wichtigsten Unternehmensbereiche

Da nicht jedes Business gleich ist, müssen auch CIOs wissen, wo der Umsatz in ihrem Unternehmen gemacht wird: Das ist die wichtigste Abteilung, die möglichst schnell eine Mobility-Strategie braucht. Die muss dann aber auch zu den Nutzern passen. CIOs sollten also die Bedürfnisse der einzelnen Abteilungen genau kennen, um flexibel agieren zu können.

4. Mobile IT in Unternehmens-IT integrieren

Entscheider müssen sich die IT-Architektur ansehen und die Punkte identifizieren, an denen es möglich ist, eine Mobile IT zu integrieren. Das gilt vor allem für die einzelnen Apps, die auch auf die Nutzer zugeschnitten sein müssen. CIOs müssen kurzfristig neu priorisieren können und den Unternehmensbereichen mit dem höchsten Nutzen Lösungen anbieten. Dann klappt es auch mit der Mobile IT im eigenen Unternehmen.