Standortübergreifende Bild-Verteilung und -Archivierung in Herne

Mehr Effizienz, weniger Kosten

17.01.2008 von Michael Reiter
Über fünf Standorte hinweg hat die Radiologische Gemeinschaftspraxis Herne ein digitales Bilddatenarchivierungs- und -kommunikationssystem eingeführt. Damit verspricht sich der Radiologe Christopf Leibisch eine von der Untersuchung unabhängige Befundung. Die Erfahrungen aus der Einführung.
Radiologe Christoph Labisch: "Heute liegt zu jeder Aufnahme der Befund noch am selben Tag vor."

Die Wahl fiel im zweiten Quartal 2002 auf Visus mit dem Enterprise PACS JiveX. "Uns war wichtig, nur die Software mit Dienstleistung zu kaufen, da wir vorhandene Hardware weiternutzen bzw. neue selber beschaffen wollten. Diese Möglichkeit haben uns nur wenige Hersteller eingeräumt. Neben einem überzeugenden Preis-/Leistungs-Verhältnis und der Workflow-Unterstützung für die digitale Befundung sprach auch die Campus-Lizenz für Visus, mit der wir beliebig viele Modalitäten und PACS-Arbeitsplätze einbinden können. Das schafft Kostenkontrolle und Planungssicherheit bei der Erweiterung des Systems", so Dr. Labisch.

Kommunikation in komplexen Strukturen

Seit dem 01.10.2002 ist JiveX nun in der Radiologischen Gemeinschaftspraxis im Einsatz. 2005 erfolgte die Umsetzung der krankenhausweiten PACS-Bildverteilung in der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne und die Verlegung eines Praxisstandortes in das neue Ärztehaus Wiescherstraße, der mittels Glasfaserstrecke angebunden ist. Mittlerweile wird auch die Krankenhausradiologie des EVK Eickel als fünfter Standort geführt. "Auf diese Weise ist ein komplexes Netzwerk entstanden, das JiveX sehr gut abdeckt", beschreibt der Radiologe.

Die durchweg guten Erfahrungen der Praxisradiologen haben sich schnell herumgesprochen, womit die PACS-Einführung auch in der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne mit ihren drei Standorten nicht mehr aufzuhalten war. "Seit Ende 2005 ist das Visus-PACS nun problemlos im Einsatz. Die Herausforderung in diesem Projekt war die komplexe Struktur", erläutert Verwaltungsdirektor Andreas Jacoby. "Jeder unserer drei Standorte hat einen eigenen PACS-Server, das Hauptsystem steht am zentralen Standort Herne. Wir fahren dasselbe Archivierungskonzept wie die Praxis, Online-Speicherung an den Standorten und zusätzliche Offline-Archivierung im Hauptsystem. Hinzu kommt, dass auch das PACS der Augusta Kranken-Anstalt in Bochum für spezielle Fallbesprechungen in Herne kommunikativ integriert ist."

Effizienzsteigerung um 30 Prozent und Kosteneinsparung

"Die Effizienz der Befundung hat sich deutlich verbessert, heute liegt zu jeder Aufnahme der Befund noch am selben Tag vor. Wir konnten durch die effektivere Bild-/Befunddemonstration und eine schnellere Diagnostik unsere Produktivität um mindestens 30 Prozent steigern" konstatiert Dr. Labisch.

Ähnliche Vorteile macht auch Jacoby für den Krankenhausbetrieb aus: "Weil die Bilder direkt nach der Aufnahme im Netz verfügbar und die Befunde schneller da sind, können unsere Ärzte die Patienten noch schneller versorgen. Das unterstützt eine Verweildauerverkürzung und die Steigerung der Fallzahlen maßgeblich", urteilt der Ökonom. "Dazu hat sich die Qualität von Diagnostik und Versorgung deutlich verbessert, da ständig alle Voraufnahmen zu einem Patienten vorliegen und in die Betrachtung des aktuellen Falls einbezogen werden können", ergänzt Prof. Dr. Ulrich Eickhoff, Chefarzt der Fachabteilung Unfallchirurgie und Ärztlicher Direktor.

Verwaltungsdirektor Andreas Jacoby: "Weil die Befunde schneller da sind, können unsere Ärzte die Patienten noch schneller versorgen."

Für Dr. Labisch hat sich seine gesamte Arbeit mit dem PACS revolutioniert: "Wir können zwischen den Standorten über dasselbe Bild sprechen und auch niedergelassene Kollegen am Telefon konsiliarisch beraten, da beide die Aufnahmen am Monitor vorliegen haben. Auch die Qualität der digitalen Fallkonferenzen ist gestiegen, was zu einer hohen Zufriedenheit bei den klinischen Kollegen führt. Bei Notfällen kann die Versorgung durch umgehende Bild- und Befundbereitstellung schneller eingeleitet werden. Die Erfolge lassen sich aber auch beziffern, wie der Radiologe herausstellt: "Bereits in den ersten drei Monaten nach PACS-Einführung konnten wir unseren Filmverbrauch von 3.000 Filmen auf 200 senken. Durch die zunehmende Akzeptanz der CD-ROM bei Zuweisern ist der Trend deutlich fortgeschritten, so dass heute fast keine Filme mehr herausgegeben werden."

Die richtige Entscheidung getroffen

"Visus und JiveX waren die richtige Entscheidung, wir würden sie wieder so treffen", lautet das einhellige Fazit von Andreas Jacoby und Dr. Christoph Labisch. "Das gesamte Projekt verlief reibungslos, es gab keine Software bedingten Systemausfälle oder Datenverluste. Alle möglichen Stolpersteine wurden souverän aus dem Weg geräumt.