Die IT-Trends an Flughäfen

Mehr IT-Services für Flugreisende

30.03.2010 von Andrea König
Beim Check-In am Flughafen spielt IT eine immer größere Rolle. 80 Prozent der führenden Flughafenbetreiber setzen hier zukünftig vor allem auf Self-Service der Passagiere.

Ein zentrales Ergebnis der jährlichen Befragung zu Airport-Trends lautet: Die Weltwirtschaftskrise hat den IT-Budgets 2008 nicht geschadet. Die IT-Investitionen sanken nur minimal, von 3,5 Prozent des Umsatzes im Jahr 2007 auf 3,2 Prozent im Jahr 2008.

Insgesamt wird das Volumen der weltweiten IT-Industrie für Flughäfen auf circa 2,2 Milliarden Euro geschätzt. 45 Prozent der Teilnehmer einer Studie von IT-Anbieter SITA rechnen damit, dass ihre IT-Ausgaben 2010 steigen. 41 Prozent erwarten ein gleich bleibendes Budget, 14 Prozent einen niedrigeren Etat.

Die Umfrage bestätigt, dass sich Self-Service an Flughäfen weltweit etabliert. Nahezu 80 Prozent der Befragten wollen Self-Service in diesem Jahr als primäre Check-In-Möglichkeit anbieten. Unter den weltweit führenden 100 Flughäfen praktizieren dies bereits 40 Prozent.

IT kommt am Flughafen auch zum Einsatz, um den Passagieren lästige Wartezeiten zu ersparen. Flughafenbetreiber nutzen unterschiedliche Automatisierungsmechanismen, um die Wartezeiten an neuralgischen Punkten wie etwa bei Sicherheitskontrollen und Einwanderungsschaltern zu kontrollieren.

Barcode aufs Handy

60 Prozent der Befragten wollen für die Überprüfung der Wartezeiten künftig Videoanalysen verwenden, 43 Prozent RFID und 27 Prozent planen den Einsatz von Bluetooth-Technologie.

Wenn es um die IT-Investitionen geht, haben Passagierabfertigung und Services die höchste Priorität bei den Flughäfen (61 Prozent). 56 Prozent nennen Passagiersicherheit als Priorität, bei 51 Prozent ist es der Flughafenbetrieb.

Rund 52 Prozent der Befragten rechnen damit, dass die Einführung elektronischer Dokumente von allen technologischen Neuerungen die stärksten Auswirkungen auf die IT im Flughafenbetrieb der Zukunft haben wird. Die Möglichkeit, Barcode-basierte Boarding-Pässe direkt an Mobiltelefone zu senden, fördert den Trend des papierlosen Reisens.

Die Mehrzahl der Flughäfen zählt Mobility zu einem wichtigen Trend im Bereich IT-Infrastruktur. Die Hälfte der Befragten glaubt, dass mobile Lösungen für Passagiere oder das Flughafenpersonal die existierende IT-Infrastruktur am stärksten beeinflussen werden.

Bereits heute bieten 32 Prozent der Flughäfen Reisenden an, sie über Flugstatus und Verspätungen zu benachrichtigen. 18 Prozent wollen den Service in diesem Jahr einführen, weitere 14 Prozent planen dies bis 2012. Ein weiteres Thema im Bereich Mobility ist die Optimierung von Webseiten für Mobiltelefone. 18 Prozent der Flughäfen haben ihre Hausaufgaben bereits gemacht. Bei 21 Prozent steht die Webseitenoptimierung in diesem Jahr auf der Agenda, bei weiteren 13 Prozent soll bis 2012 optimiert werden.

Tracking von Fluggästen

Ein noch kaum verbreitetes Thema im Bereich Mobility ist das Tracking beziehungsweise das Leiten von Reisenden an Flughäfen. Bislang praktizieren das nur drei Prozent der Flughäfen. Neun Prozent wollen sich in diesem Jahr mit dem Thema befassen, weitere 15 Prozent wollen es bis 2012 angehen.

Für die sechste Studie Airport IT Trends befragte SITA 106 Flughäfen und Flughafengruppen, die insgesamt 172 Flughäfen weltweit repräsentieren - davon 56 der wichtigsten 100 Airports bezogen auf Umsatz und Passagierzahlen. SITA ist Anbieter für IT-Lösungen und Kommunikationsservices für die Luftfahrtindustrie.