Ebay, Facebook, Kreditkarten

Meisten Phishing-Angriffe auf Paypal

04.08.2010 von Christiane Pütter
Jeder zweite Phishing-Angriff im ersten Halbjahr 2010 zielte auf PayPal. Spam drehte sich meist um Potenz-Pillen und vergleichbare Wundermittelchen. Das geht aus den Statistiken von Bitdefender hervor.
Die Verteilung von Phishing-Attacken im ersten Halbjahr 2010 laut Bitdefender.

Regenbogenschüsselchen heißen die kleinen Goldmünzen, mit denen die Kelten 300 v. Chr. im Alpenraum bezahlten. Die Münzen waren kaum erfunden, da kamen schon die ersten Fälschungen in Umlauf, wie das Kelten- und Römer-Museum Manching aufklärt. Heute setzen Betrüger nicht mehr auf falsches Gold, sondern auf Bits und Bytes: Sie fischen über PayPal Bankdaten ab. Zumindest zielten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres weltweit 53 Prozent der Phishing-Attacken auf den Online-Bezahldienst.

Das berichtet der Anbieter von Sicherheits-Software Bitdefender. Auf Platz zwei folgt demnach das Internetauktionshaus Ebay, dem PayPal seit Ende 2002 gehört. 16 Prozent der Phishing-Attacken richteten sich gegen das Unternehmen. Zehn Prozent der Angriffe nahmen den Finanzdienstleister HSBC ins Visier.

Außerdem versuchten Cyber-Kriminelle, sensible Daten über Facebook (sieben Prozent) abzufischen. Auch VISA und Mastercard (jeweils drei Prozent) verzeichneten Angriffe.

Dass das Netzwerk Facebook in der Phishing-Liste auftaucht, überrascht die Autoren der Statistik nicht. Soziale Netzwerke geraten unter Beschuss, weil die Benutzerprofile solcher Plattformen jede Menge persönlicher Daten preisgeben, so Bitdefender.

Verteilung von E-Threats im ersten Halbjahr 2010 laut Bitdefender.

Die Zahlen zum Spam zeigen, dass zwei Drittel der unerwünschten Sendungen "medizinischen Spam" beinhalten. Nach den Worten eines Bitdefender-Sprechers umschreibt diese Formulierung üblicherweise Potenz-Pillen.

Sieben Prozent des Spams beinhalten Produkt-Spam, fünf Prozent beziehen sich auf Kredite und Versicherungen. Weitere Themen sind Casinos und Glücksspiele.

Weltmeisterschaft für Fußball und Malware

Malware-Versender nutzen immer wieder spektakuläre Einzelereignisse, um die Aufmerksamkeit der Nutzer zu erlangen. Im ersten Halbjahr 2010 waren das zum Beispiel die Fußball-Weltmeisterschaft und die Überschwemmungen in Guatemala.

In Sachen E-Threat-Infektionen lag Trojan.AutorunINF.Gen mit elf Prozent vorn. Dahinter kroch mit sechs Prozent Win32.Worm.Downadup.gen. Rang drei hielt Exploit.PDF-JS.Gen mit fünf Prozent.

Der Anbieter von Sicherheits-Software Bitdefender mit Sitz in Holzwickede erstellt regelmäßig Ranglisten von Malware und Spam.