Editorial aus CIO-Magazin 07/08 2014

Mercedes, BMW und VW sind gleich

01.07.2014 von Horst Ellermann
Die neue Juli/August-Ausgabe des CIO-Magazins ist erschienen. Welche Schwerpunktthemen Sie im aktuellen Heft finden, verrät Ihnen CIO-Chefredakteur Horst Ellermann.
CIO-Chefredakteur Horst Ellermann
Foto: Joachim Wendler

Helmut Reinking, Chefredakteur der Automobilwoche, sieht das naturgemäß anders: Die Nuancen sind sein Thema - und bereitwillig werden sie von erwachsenen Männer diskutiert, wie jüngst bei unserem gemeinsamen Roundtable. Ich wollte an dem netten Abend im Bayerischen Hof keine Spaßbremse sein, aber hier unter uns IT-Fokussierten kann man es ja mal sagen: Die Unterschiede zwischen Mercedes, BMW und VW sind genauso schnuppe wie die zwischen einem Dell- und einem HP-Computer. Es ist egal, wie schön oder schnell ein Rechner rechnet. Solange die Kisten anständig laufen, spielt es überhaupt keine Rolle, wer bei Tempo 250 MB pro Sekunde eventuell eine bessere Performance hinlegen könnte. Die (Daten-) Autobahnen geben das eh nicht her.

Viel wichtiger ist bei Rechnern - wie bei Autos - welche Services sie "enablen". Marketing-Profis aus der Automobilbranche würden dieses dämliche Wort nie in den Mund nehmen. Für sie ist Autofahren Selbstzweck - da kann die IT wirklich noch etwas lernen. Und doch trifft es "Enabling" am besten. Wie können wir es den Menschen einfacher machen, ihre Ziele zu erreichen?

Blick ins CIO-Magazin Juli/August 2014
Das Titelblatt
Seite 10
Stephan Müller, CIO der Commerzbank, glaubt nicht, dass eine einzelne Bank Mobile Payment durchsetzen kann. Aber ein Konsortium?
Seite 12
Beim Roundtable von Automobilwoche und CIO-Magazin diskutierten ITler mit Vertretern der Autobranche, was künftig beim Auto zählt - und wie Händler die Käufer überhaupt noch erreichen.
Seite 20
Der Autozulieferer Pierburg kalkuliert Produktkosten direkt mit Daten aus SAP. Klingt trivial. Aber die ABAP-Lösung einzuführen war harte Arbeit. Jetzt soll der Standard auf den Mechatronic-Bereich der KSPG-Gruppe ausgerollt werden.
Seite 26
Immer mehr CIOs messen die Zufriedenheit ihrer Kunden mit standardisierten Fragebögen wie dem IT Excellence Benchmark (ITEB). Das ist gut. Reicht aber nicht, warnt die Beraterin Uta Hahn. Sie plädiert dafür, die IT-Mitarbeiter stärker einzubeziehen
Seite 28
Identity Management wird durch BYOD und Cloud schwieriger. CIOs sollten sich dabei nicht auf Anbieter verlassen, die ihre eigenen Applikationen nach vorne bringen wollen. Besser ist ein applikationsunabhängiges Identity und Access Management (IAM).
Seite 32
Constantin Kontargyris, CIO des TÜV Rheinland, sitzt in der Jury für den neuen Innvoationspreis des Kongressveranstalters Finaki. Neben Industrie 4.0 sieht er drei Bereiche, in denen sein Unternehmen dankbar für neue Ideen ist.
Seite 36
20 Teilnehmer des Leadership Excellence Program haben ihr Auslandsmodul in China absolviert. Hier die wichtigsten Learnings des LEP 2014, aufgeschnappt an der WHU-Partner-Uni und in Firmen vor Ort.

Erstaunlicherweise hat die Autobranche hier wenig zu bieten. Sie ist gut in Prozessen, vorbildlich auch im Marketing. Aber welche Dienste stellt sie Kunden bereit, die nicht nur von A nach B kommen wollen, sondern die dabei auch noch online gehen möchten? Da das pilotierte Fahren noch nicht so weit ist, geben die Digital Natives ihre eigene Antwort darauf: Sie investieren ihr Taschengeld lieber in Smartphones als in Führerscheine. Gut so! Sie schränken den Individualverkehr ein - und somit den größten ökologischen Schwachsinn, den wir uns leisten.

Genug Auto-Bashing. Wir müssen an dieser Stelle noch Marc Lampe danken. Der neue CIO von Daimler in China hat uns die Chance eröffnet, das neue Motorenwerk in Peking zu besichtigen. Der zweite Jahrgang vom Leadership Excellence Program konnte dort im Rahmen seines Auslandsmoduls bestaunen, wie die Teile für Vier- und Sechszylinder ineinander fließen. Stark! Wie gesagt, bei den Prozessen macht der Autobranche so schnell keiner etwas vor.

Viel Spaß beim Lesen!

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