Flexibilität und Teamwork wichtiger als Gehalt

Millennials sind die Technik-Freaks im Job

11.05.2015
Jungen Mitarbeitern sind freie Zeiteinteilung und Teamarbeit wichtiger als Prestige. Aber wie werden Unternehmen diesem neuen Berufsbild gerecht?

Arbeitgeber stellen sich heute immer mehr die Frage, wie sich neue Technologien in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Der Grund dafür sind die Millennials, also die erste Generation, die mit dem Internet aufgewachsen ist. Als Millennials werden Menschen bezeichnet, die zwischen 1982 und 2004 geboren sind und deshalb ähnliche Werte teilen. Sie setzen so selbstverständlich auf neue Technologien wie keine Generation vor ihnen. Beispiele sind Smartphone, Tablet, E-Reader, soziale Netzwerke, Cloud Computing oder Collaboration-Software für eine bessere Zusammenarbeit im Team.

Mobile Endgeräte sind für die Generation der Millennials fester Bestandteil in Job und Freizeit.
Foto: Santiago Cornejo-shutterstock.com

Immer mehr Millennials drängen nun ins Berufsleben und werden fester Bestandteil der Belegschaft. Im Gegensatz zu den Mitarbeitern aus früheren Generationen schweben ihnen aber andere Vorstellungen vom idealen Arbeitsplatz vor. Diese Tatsache sollten Arbeitgeber bei Neueinstellungen und Jobanforderungen unbedingt beachten.

Technologie gehört heute so sehr zum Alltag insbesondere der jüngeren Arbeitnehmer, dass es für Arbeitgeber zunehmend schwer wird, neue Talente zu finden, wenn sie nicht die gewünschten Geräte und Lösungen zur Verfügung gestellt bekommen. Doch welche Aspekte sind den Millennials bei der Wahl ihres Arbeitsplatzes und ihres Arbeitsgebers eigentlich besonders wichtig? Und was bedeutet dies für das IT-Equipment?

Arbeiten, wann und wo es am besten passt

Eine Umfrage der Intelligence Group hat gezeigt, dass der althergebrachte Arbeitstag von 9.00 Uhr morgens bis 17.00 Uhr am Nachmittag schon bald der Vergangenheit angehören wird. Bereits heute wünschen sich 74 Prozent der Arbeitnehmer der Millennial-Generation flexiblere Arbeitszeiten. Die Befragten sagten zudem, dass sich Produktivität nicht an der Zahl der gearbeiteten Stunden messen lasse. Sie wollen vermehrt selber entscheiden, wann sie ihre Arbeit erledigen. Laut PricewaterhouseCoopers (PwC) würden viele junge Erwachsene die flexible Wahl der Arbeitszeit sogar einem höheren Gehalt vorziehen.

Die Generation Y fordert Personalverantwortliche
Generation Y
Im Jahr 2020 wird jeder Zweite ein Angehöriger der Generation Y sein. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Freelancernetzwerks Elance-oDesk.
Generation Y
Schon heute stammt jeder dritte Chef aus den Reihen der Generation Y, in zehn Jahren sieht sich die Hälfte der Befragten in einer Führungsposition.
Generation Y
Die Generation Y bindet sich nicht für Jahre oder gar Jahrzehnte an Arbeitgeber. 56 Prozent der zwischen 1977 und 1998 Geborenen bleiben nicht einmal drei Jahre bei einem Unternehmen.
Generation Y
Insgesamt 42 Prozent der Studienteilnehmer halten Loyalität zum Arbeitgeber für überholt.
Generation Y
Bei der Jobsuche zählen für die Generation Y diese fünf Themen:
Generation Y
Oberste Priorität hat für die zwischen 1977 und 1998 Geborenen ein gutes Team (56 Prozent).
Generation Y
Ebenso wichtig ist der Generation Y eine spannende Tätigkeit (56 Prozent).
Generation Y
An dritter Stelle steht das Verdienstpotenzial, das für jeden Zweiten Priorität hat.
Generation Y
Für 31 Prozent der Befragten liegt die Priorität bei der Stellenwahl auf einem klaren Karrierepfad.
Generation Y
Neun Prozent ist bei der Stellensuche das Ansehen des Unternehmens wichtig.

Aufgrund von Smartphone oder Laptop verwischen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr. Durch diese mobilen Geräte können und wollen Arbeitnehmer unabhängig und auch außerhalb der Kerngeschäftszeiten arbeiten. Dies funktioniert jedoch nur, wenn der Arbeitnehmer die Möglichkeit hat, von jedem Ort und rund um die Uhr auf Unternehmensressourcen zuzugreifen.

Allerdings haben sich noch nicht alle Firmen darauf eingestellt, Mitarbeitern freies und flexibles Arbeiten zu ermöglichen. Ein Hindernis ist oft der Wunsch der Arbeitnehmer, eigene Geräte zu verwenden. "Bring your own Device" oder ByoD, wie dieser Ansatz auf Neudeutsch heißt, gilt zwar als wichtiger Trend. Des Öfteren machen sich die Verantwortlichen aber zu wenige Gedanken, wie sich der Ansatz in das eigene Geschäftsmodell integrieren lässt. Wenn sich persönliche Geräte nicht mit der Unternehmens-IT koppeln lassen, kann dies sehr frustrierend sein.

Hier nun drei Tipps, wie sich Millennials gewinnen lassen.

Tipp 1 : Cloud Computing

Cloud-basierende IT-Infrastrukturen können dazu beitragen, Enttäuschungen über den fehlenden Zugang zur Unternehmens-IT zu verhindern. Da Dokumente und Anwendungen online speicherbar sind, vermögen Mitarbeiter flexibler auf die benötigten Daten zuzugreifen und ersparen den IT-Experten zudem das aufwendige Installieren und Updaten von lokalen Computern. Die Vorteile liegen in zufriedenerem Personal sowie reduzierten Kosten.

Tipp 2: Mobile und multimediale Geräte

Eine weitere Möglichkeit, wie sich der Wunsch nach einer flexibleren Arbeitsumgebung erfüllen lässt, ist ein stärkerer Fokus auf das Trendthema Mobility. Beispiele sind ByoD, also die Nutzung persönlicher Smartphones, Tablets & Co. der Mitarbeiter auch für berufliche Zwecke, aber auch Technologien wie mobile Drucker oder Projektoren.

Eine interessante Zukunftsvision ist zudem die Versorgung der Mitarbeiter mit tragbaren Geräten wie beispielsweise Multimedia-Brillen. Indem sich digitale Bilder in reale Situationen projizieren lassen, sind derartige Smart-Glasses künftig ein effizientes Werkzeug, um die Arbeitseffizienz zu steigern.

Gerade in Berufen, wo beidhändig gearbeitet wird, sind diese Brillen von Vorteil. Junge Leute, die bereits jetzt bis zu 27-Mal in der Stunde das IT- und Kommunikationsgerät wechseln, werden auch mit der Moverio-Multimedia-Brille gut zurechtkommen. Anwendungsbeispiele sind die Gesundheitsbranche, Außendienstler sowie Mitarbeiter in Produktion und Wartung.

Tipp 3: Mehr Teamarbeit, bitte!

Laut der amerikanischen Psychologin Linda Gravett sind Millennials natürliche Teamplayer. Viele von ihnen betreiben Teamsport. Und auch in der Ausbildung steht das Thema Gruppenarbeit hoch im Kurs. Diese Generation fühlt sich am produktivsten als Teil eines interaktiven Teams. Um dem Wunsch nach mehr Teamarbeit zu entsprechen, empfehlen sich Technologien, die sich sowohl lokal als auch ferngesteuert bedienen lassen. Interaktive und vernetzte Projektoren wie die Ultrakurzdistanzgeräte der EB-1400-Serie von Epson ermöglichen es Kollegen, Dokumente zu teilen und zu bearbeiten - in Echtzeit und ortsunabhängig dank miteinander verbundener Geräte.

Der Mehrwert von interaktiven Meetings offenbart sich aber nicht nur in typischen Büroumgebungen. Auch Lehrkräfte halten wandgroße Displays für eine gute Möglichkeit, die Aufmerksamkeit einer Generation zu wecken, die digitale und interaktive Lernmethoden bevorzugt und fordert. Gleichzeitig sagt ein Großteil der Mitarbeiter der Gesundheitsbranche, dass Display-Lösungen einen positiven Einfluss auf den Unterricht von Medizinstudenten hätten. Komplexe Themen ließen sich durch die Übertragung von Kollegen- und Patientenberatungen unterstützen und lösten peu à peu das klassische Whiteboard ab.

10 Tipps für bessere Meetings
Niemand muss erscheinen
Mitarbeitern, die sich sichtbar langweilen, sollte für die Zukunft Abstinenz empfohlen werden.
Kekse auch weg!
Unterernährung ist in deutschen Büros selten. Kekse braucht niemand, die machen nur dick und schläfrig.
Kühl und frisch
Ist der Konferenzraum schlecht geheizt, verkürzt sich die Dauer des Meetings spürbar.
Klare Moderation
Klare Moderation hilft und strafft. Vorne stehen muss dabei aber nicht immer der Chef. Es kann auch eine Praktikantin sein, die sich gerade in das Thema eingearbeitet hat.
Kleine Gruppen
Jedes Meeting mit mehr als sieben Menschen gilt als ineffektiv.
Zwei Themen sind genug
Wer fünf Themen ansetzt, lockt potenziell 30 Leute in den Konferenzraum, von denen die meisten nur ein Thema kennen, aber trotzdem zu allen fünf ihren Senf abgeben.
Bei der Sache bleiben
Von Hölzchen auf Stöckchen zu kommen und wieder zurück, kann amüsant sein, führt aber nirgendwo hin.
Auch mal stehen bleiben
Schnelle Meetings im kleinen Kreis sollten ohne Stühle stattfinden. Das erhöht die Konzentration, außerdem kann dabei niemand mit seinem Smartphone spielen, ohne krass desinteressiert zu wirken.
Smartphones weg!
Der Kollegin mal eben den neuen Hund zeigen? Derartigen Quatsch während des Meetings sollte der Moderator schon im Vorfeld unterbinden.
Pünktlich vorne und hinten
Meetings sollten pünktlich beginnen und enden. Wer immer zu spät kommt, sagt damit: "Mich interessiert Euer Kram nicht."

Fazit

Neben dem Wunsch nach mehr Flexibilität und Teamarbeit ist vor allem die Möglichkeit einer persönlichen Entwicklung für die Berufswahl der Millennials entscheidend. Der Wunsch nach individueller Entfaltung und persönlichem Training kann Unternehmen mit begrenzten Ressourcen vor weitere große Herausforderungen stellen. Gerade hier lohnt es, die Vorteile von tragbaren Technologien zu bedenken, denn auch sie unterstützen die Weiterbildung von Mitarbeitern. Nur wenn sich die Technologien am Arbeitsplatz über Smartphone und Laptop hinaus erstrecken, können Arbeitgeber im Wettbewerb um junge Talente bestehen und die besten Mitarbeiter für sich gewinnen.