Wie Tablet-PCs genutzt werden

Mit dem iPad auf die Toilette

23.09.2011 von Werner Kurzlechner
Tablets werden überall eingeschaltet. Allerdings verzichten viele Nutzer auf regelmäßige Daten-Backups sowie Verschlüsselungs- und Antivirus-Programme.
Ob Freizeit oder Beruf: Der Tablet-PC ist ständig im Spiel.
Foto: goodluz - Fotolia.com

Vier von fünf Tablet-Besitzern nutzen ihren kleinen Mini-Rechner sogar im Bett. Nicht spektakulär genug? Altbekannt? Selbstverständlich? In Ordnung, es gibt vielleicht noch einen besseren Beleg dafür, dass iPad & Co. in Windeseile Privat- und Berufsleben der Anwender durchdringen: Mehr als ein Drittel der Nutzer nimmt den Tablet-PC auch mit auf Toilette – um dort schnell die Mails zu checken oder was auch immer zu tun. Das fand der B2B-Bürodienstleister Staples Advantage in den USA heraus, wie unsere amerikanische Schwesterpublikation Network World berichtet.

Das Tablet-Junkietum greift also um sich. Nicht nur an stillen Rückzugsorten wie den Toiletten, sondern auch dort, wo man eigentlich ganz unvirtuell mit Freunden oder Familie essen und plaudern sollte. 30 Prozent der Befragten zücken ihren Westentaschen-Computer gnadenlos auch im Restaurant.

Vor allem nach E-Mails schauen

Abschalten fällt im digitalen Zeitalter eben immer schwerer. Kein Wunder, dass 60 Prozent auch im Urlaub via Tablet geschäftliche E-Mails abrufen oder Arbeit erledigen. Im Arbeitsalltag ist der Mail-Check mit dem Tablet-PC für 75 Prozent der Anwender eine Selbstverständlichkeit.

So äußern sich die Anwender insgesamt angetan von den neuen Möglichkeiten. 60 Prozent sagen, dass der Tablet-Rechner ihre Produktivität erhöht habe. Ein Drittel nutzt Tablets, um Dokumente zu anzusehen und zu bearbeiten.

So sind die kleinen Computer womöglich ein wichtiger Baustein dazu, noch mehr Menschen in den Genuss von Arbeit im Home Office zu bringen. Die vermeintlichen Segnungen dieser Arbeitsweise werden zwar in einigen Studien durchaus kritisch beleuchtet. Staples Advantage hingegen stellte kürzlich in einer anderen Umfrage fest, dass ein Wechsel in die Heimarbeit das Stressniveau um 25 Prozent senkt. 80 Prozent der Heimarbeit sagen, ihre Work-Life-Balance habe sich verbessert.

Nur ein Drittel macht Backups

Die Studie des Anbieters unterstreicht allerdings auch, dass der Einsatz von Tablets am Arbeitsplatz längst nicht unproblematisch ist. Die Nutzer nehmen die Dinger zwar mit auf Toilette. Aber zwei Drittel geben zu, auf regelmäßige Daten-Backups zu verzichten. Verschlüsselungs- oder Antivirus-Programme haben nicht einmal 15 Prozent der Nutzer auf ihrem Tablet installiert.

Die Umfrageergebnisse von Staples bestätigen in jedem Fall einen Trend, den zumindest für die USA auch andere Beobachter wahrnehmen. 61 Prozent der Angestellten amerikanischer Firmen benutzen ihre Tablets auch für berufliche Tätigkeiten, wie Strategy Analytics herausfand.

Die Analysten von Social Nuggets stellten kürzlich fest, dass ein Viertel der Aktivitäten auf Apple iPad und Blackberry Playbooks Arbeitszwecken dienen. Bei Android-Tablets ist das bisher nur zu einem Fünftel der Fall.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.