Kundeninformationen im Mittelpunkt

Mit Stammdaten-Management aus dem Datensalat

05.07.2007 von Christiane Pütter
Seltene Einigkeit unter CIOs: 98 Prozent beklagen Schwierigkeiten mit Datenqualität und -integration. Trotzdem hat noch nicht einmal jeder Zweite in Stammdaten-Management investiert. Die, die es tun, verzeichnen laut einer Studie von Aberdeen unterschiedliche Resultate. Datenintegrationsprojekte laufen jedenfalls besser als vorher.
Überblick über den Einsatz von Masterdata Management.

Je nach Abschneiden teilen die Analysten die Unternehmen in "Best in Class"-Firmen, Durchschnitt und Trödler ein. Übereinstimmend erklären erst einmal alle Unternehmen, dass vorrangig das Managen von Kundendaten verbessert werden soll. Während jedoch 41 Prozent der Klassenbesten auch Bewegungsdaten per Master Data Management (MDM) auf Vordermann bringen wollen, sind es im Schnitt nur 33 Prozent.

Dagegen wollen nur 29 Prozent der BiCs, aber 46 Prozent aller Studienteilnehmer MDM auch im Product-Information-Management einsetzen. Ob es daran liegt, dass die Musterschüler ihre Hausaufgaben in diesem Punkt schon gemacht haben oder sie dieses Thema vernachlässigen, beantwortet die Studie nicht.

Jedenfalls wissen die "Best in Class"-Firmen von Verbesserungen nach dem Einsatz ihrer Stammdaten-Management-Tools zu berichten. So melden 94 Prozent, Datenintegrationsprojekte on time abzuschließen. 88 Prozent bleiben dabei auch im Budget-Rahmen. 68 Prozent haben die Usability der Daten verbessert. 53 Prozent geben an, die Daten wiesen jetzt eine höhere Qualität auf.

Das kommt nicht von ungefähr: In 60 Prozent der besonders erfolgreichen Unternehmen gibt es für Datenmigrationsprojekte einen geprüften Business-Continuity-Plan. Von den Durchschnittsfirmen können das nur 37 Prozent behaupten, von den Trödlern sogar nur 21 Prozent.

Unterschiedliche Vorgehensweisen beim Daten-Management.

Welche Ziele verfolgen die mustergültigen Firmen mit dem Stammdaten-Management? An erster Stelle steht die Unterstützung von Geschäftsprozess-Management (53 Prozent der Nennungen). Außerdem sollen die gemeinsame Datennutzung mit Partnern aus der Wertschöpfungskette verbessert und Anforderungen des Reporting verbessert werden (je 24 Prozent).

Stammdaten-Management, betonen die Analysten, ist keine Plug-and-Play-Lösung, sondern ein kontinuierlicher Prozess. "Best in Class"-Unternehmen geben denn auch an, dieses Projekt ständig weiterzuentwickeln.

Weil das nicht ohne Tools funktioniert, haben sich die Analysten den Einsatz der Technologie angesehen. Mit 60 Prozent der Nennungen sind Database Design Tools am weitesten verbreitet. 54 Prozent der Unternehmen setzen außerdem Data Access Tools ein, 48 Prozent zusätzlich File System Archiving.

Offenbar spiegeln sich im Umgang mit den Stammdaten die übergeordneten Strukturen des Unternehmens wider. So geben 82 Prozent der Klassenbesten an, IT-Rollen und Verantwortlichkeiten seien klar definiert und dokumentiert. Im Schnitt sagen das 62 Prozent, von den Nachzüglern nur 55 Prozent.

Wer sich in die Riege der Musterschüler einreihen will, sollte aus Sicht der Analysten diesen Schritten folgen:

Aberdeen hat für den "MDM Benchmark Report" mit 120 Unternehmen gesprochen.