Analysten-Kolumne

Netzwerk-Outsourcing - Trends und Vorzüge

30.09.2004 von Henning Dransfeld
Der Markt für Netzwerkdienstleistungen ist zurzeit stark umkämpft. Insbesondere beim Outsourcing können IT-Verantwortliche hart verhandeln. Allerdings sollte bei den Verträgen auf eine regelmäßige Kontrolle der Servicekosten geachtet werden.

Die Unterschiede zwischen Managed Netzwerk Services und Netzwerk-Outsourcing verschwimmen immer mehr. Ein Angebot im Bereich Netzwerk-Outsourcing basiert auf den gleichen Bausteinen wie ein Managed Service. Beide Leistungen werden von derselben standardisierten Netzwerkplattform betrieben. Aber beim Netzwerk-Outsourcing übernimmt der Dienstleister die Gesamtverantwortung für Netzarchitektur und Technologie-Erneuerungen.

Zu beachten ist jedoch, dass die Wirtschaftlichkeitsrechnung für Netzwerk-Outsourcing nicht mit der für klassische IT-Outsourcing-Märkte vergleichbar ist.

Die Voraussetzung für das Netzwerk-Outsourcing ist zunächst die genaue Definition der Ausgangsparameter. So unterteilt sich der Markt für IT-Dienstleistungen in die drei Bereiche Projektdienstleistungen (inkl. Beratung und System Integration), Outsourcing und Supportleistungen (siehe auch nebenstehendes Schaubild).

Das IT-Outsourcing ist normalerweise als eine langfristige Zusammenarbeit ausgelegt. Bei dieser Kooperation betreut, managed und wartet der Dienstleister Applikationen, Prozesse oder Infrastrukturen (typischerweise Server) des Kunden. Ein solches Geschäft ist oft mit massiven Eingangskosten verbunden (vor allem in Bezug auf den Transfer von Aktiva).

Unterschiede zum Netzwerk-Outsourcing

Im Gegensatz zum IT-Outsourcing stellt das Auslagern des Netzwerks keinen separaten Markt dar. Der Grund: Es gibt kaum Unterschiede zu angrenzenden Bereichen wie Netzwartungsdiensten oder Services in Bezug auf intelligente firmeninterne Netze. Auf Basis des Multi Protocol Label Switchings (MPLS) ist dabei ein schneller und direkter Datenaustausch zwischen den angebundenen Standorten möglich. Doch auch die integrierten Kommunikationsdienstleistungen bilden kein eigenes Marksegment.

Netzwerk-Outsourcing ist ein neuer Lösungsansatz zur Lieferung von Diensten und zur Kostenreduzierung in der Netzwerkwartung. Er umspannt eine Anzahl verschiedener Bereiche. Ein Vertrag über eine entsprechende Verlagerung bedeutet deshalb sehr oft auch eine Migration einer vorhandenen, aber überholten Sprach- und Dateninfrastruktur auf eine verbesserte netzwerkzentrische IP-Plattform. Eine solche Erneuerung ist mit hohen Kosten für den Dienstleister verbunden. Sie erfordert deshalb eine professionelle Bilanz über den aktuellen Stand des Kundennetzwerkes vor Vertragsabschluss.

Vorteile des Netzwerk-Outsourcings

Im folgenden sollen die Vorzüge des Netzwerk-Outsourcing vorgestellt werden. Die Auslagerung wird attraktiv, da sie Firmen erlaubt:

Der Markt für Netzwerkdienstleistungen ist zurzeit hart umkämpft. Für CIOs bedeutet das eine gute Möglichkeit, um hervorragende Konditionen auszuhandeln. Heute sind Ausstiegsklauseln ebenso wie streng einzuhaltende Termine beim Netzausbau fester Bestandteil der Verträge. Eine regelmäßige Neuorientierung der Servicekosten am Markt (alle zwölf Monate, manchmal alle 18 Monate) sollte ebenfalls Teil der Verhandlungen sein. Die Preise sind im Augenblick unter Druck und erlauben zum Teil noch erhebliche Einsparungen.

Henning Dransfeld ist Research Director, Enterprise Strategies beim Marktforscher Ovum.

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