Fehlanzeige bei Sicherheits-Policies

Netzwerke offen wie Scheunentore

29.12.2008 von Christiane Pütter
Bei mehr als jedem zweiten Mittelständler schließen mobile Mitarbeiter ihren Laptop nach der Rückkehr ins Büro ohne jeden Sicherheits-Check ans Firmennetz an. Es fehlt an Security Policies und Kontrollen für mobile Endgeräte.
Mobile Mitarbeiter sind auch in kleinen und mittleren Betrieben zur Selbstverständlichkeit geworden.

In puncto Sicherheit haben die Netze kleiner und mittelständischer Unternehmen zu große Maschen. So gibt nur knapp jeder zweite (48 Prozent) von 204 Befragten an, seine Firma habe Security Policies für den Zugang mobiler Endgeräte erlassen. 42 Prozent haben keine. Die verbleibenden zehn Prozent scheinen sich wenig Gedanken über diese Frage zu machen: Sie geben ein "Weiß nicht" zu Protokoll. Der Netzwerk-Spezialist Napera hat die Umfrage durchgeführt.

Dies vor dem Hintergrund, dass 29 Prozent der Unternehmen ein Fünftel bis die Hälfte ihrer Mitarbeiter mobil arbeiten lässt. 20 Prozent haben sogar mehr als die Hälfte mit mobilen Geräten ausgestattet. In 51 Prozent der mittelständischen Firmen liegt dieser Anteil jedoch noch unter einem Fünftel.

Napera wollte wissen, was mobile Mitarbeiter mit ihren Laptops machen müssen, wenn sie ins Büro zurückkommen. Ergebnis: In mehr als jedem zweiten Unternehmen (54 Prozent) stöpseln die Kollegen ihre Geräte ohne jeden Sicherheits-Check ins Firmennetzwerk ein. Nur 29 Prozent halten sich an Compliance-Vorgaben. Und 17 Prozent der befragten Entscheider erklären salopp, sie wüssten es nicht.

Immerhin nehmen 69 Prozent der Umfrageteilnehmer für sich in Anspruch, über die Identität jedes Netzwerk-Users Bescheid zu wissen. Umgekehrt wissen es 31 Prozent der Teilnehmer nicht.

Darüber hinaus wurden drei konkrete Punkte abgefragt: Firewall, Sicherheits-Updates und Anti-Virus-Software. Ergebnis: 50 Prozent der Befragten sind sicher, dass jeder Laptop mit einer Firewall geschützt ist. 29 Prozent sind nicht sicher. Die verbleibenden 21 Prozent erklären, das werde zwar gefordert, aber sie wüssten nicht, ob es auch umgesetzt ist.

Vertrauen ist gut, Kontrolle Fehlanzeige

Bei den Sicherheits-Updates und Patches sind 46 Prozent sicher, 26 Prozent sind es nicht. Der Rest weiß zwar um entsprechende Vorgaben, vertraut aber nicht auf deren Befolgen.

In Sachen Anti-Virus- und Anti-Spyware-Schutz sind immerhin 58 Prozent der Mittelständler sicher, dass jedes Notebook damit versehen ist. 18 Prozent sind unsicher und 24 Prozent wissen bloß um die Forderung, ohne angeben zu können, wie es in der Praxis aussieht.

Der Netzwerk-Spezialist Napera hat für die Studie: "70 Prozent der KMUs starten mit Sicherheitslücken ins neue Jahr" mit Entscheidern aus 204 Firmen gesprochen.