Lessons Learned aus der Krise 2001

Nicht den Falschen kündigen

26.06.2009 von Bruce McCracken
Eine Studie blickt zurück auf die letzte Krise und leitet daraus Tipps für die heutige ab. Einer davon: Outsourcing sollte man sich lieber dreimal überlegen.
Wer Entscheidungen gründlich abwägt, kann wettbewerbsfähig aus der Krise gehen.
Foto: MEV Verlag

Als der Sturm der Rezession 2001 langsam abflaute, profitierten manche Firmen von den Fehlentscheidungen anderer. Denn zahlreiche Unternehmen hatten Leuten gekündigt, die sie lieber hätten halten sollen. Wer in der Krise die Falschen rausschmeißt, kann damit das Unternehmen in den Abgrund treiben. Unsere amerikanische Schwesterpublikation CIO.com stellt dazu eine Studie vor.

Das Beratungsunternehmen Diamond Management & Technology Consultants hat sich 415 Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 100 Millionen US-Dollar angesehen und auf dieser Basis die Studie "Don't Waste a Crisis: Lessons from the Last Recession" veröffentlicht. Darin betrachten Sie die Unternehmen im Zeitraum von 1998 bis 2003.

Die Experten empfehlen, sich das Unternehmen ganz genau anzusehen, bevor Einschnitte gemacht werden. Auch Outsourcing-Verträge sollte man keinesfalls überstürzt abschließen.

Phil Fersht ist Outsourcing-Experte beim Beratungsunternehmen AMR Research und empfiehlt Unternehmen, ihre Kernkompetenzen im Haus wachsen zu lassen und andere Aufgaben - mit bedacht - auszulagern. So kann das Management bei diesen Posten flexibler auf Kosten reagieren.

Heutige Entscheidungen prägen die Zukunft

Früher sei es so gewesen, dass Unternehmen dem Outsourcing-Partner einfach alles übergeben hätten, etwa auch das Projektmanagement und die Qualitätssicherung. Damit trieb man Mitarbeiter mit bedeutenden Fachkompetenzen aus dem Haus. Die Studienautoren empfehlen ein anderes Vorgehen: Man sollte vielmehr langfristige Auswirkungen bedenken, bevor solche Entscheidungen getroffen werden.

Unternehmen sollten sich ganz genau überlegen wo sie in der Zukunft stehen möchten und diese Ziele mit ihrem internen IT-Management abstimmen. Firmen sollten sorgfältig abwägen, welche Funktionen beschnitten, welche ausgelagert und welche bewahrt werden. Und ihren verfügbaren Investitionen einsetzen, um genau diesen Plan umzusetzen.

Die Experten warnen: Mit dem Outsourcing in der Krise spare man zwar kurzfristig Geld. Auf lange Sicht könnte sich diese Sparmaßnahme allerdings rächen.

Das Fazit: Ob ein Unternehmen in Zukunft wettbewerbsfähig sein wird oder nicht, hängt stark von den Entscheidungen ab, die heute getroffen werden. Da könne es eine grobe Fehlentscheidung sein, IT-Experten mit wichtigen Kenntnissen und Fähigkeiten gehen zu lassen.