Handy als mobiles PC

Nokia N97 stiehlt dem iPhone die Show

12.01.2009 von Stefan Holler
Die marktbeherrschende Stellung des iPhone 3G könnte ins Wanken geraten: Anfang dieses Monats meldete sich Nokia mit seinem neuen Modell N97 zu Wort. Mit 32 Gigabyte, die bereits bei Kauf eingebaut sind, bietet es doppelt so viel Platz für Musik und Filme wie die Apple-Variante.
Nokia N97
Das Nokia N97 bietet einen Touchscreen-Display mit 8,9 cm Displaydiagonale und eine vollständige QWERTZ-Tastatur. Es eignet sich ideal zum Surfen im Internet, zum Streamen von Flash-Videos oder zum Spielen. Über die Tastatur ist Bloggen, Chatten, Hochladen von Dateien und Versenden von SMS-Mitteilungen und E-Mails möglich.
Auf der Nokia World 2008 Anfang Dezember wurde der mobile PC im Jackentaschenformat erstmals vorgestellt: Das Nokia N97. "Wir sind dabei, das Internet umzuwandeln: Wir geben Ihnen als Nutzer die Möglichkeit, die Welt richtig zu erleben", sagte Nokia Präsident und CEO Olli-Pekka Kallasvuo bei der Präsentation von Nokia N97.
Die Ausgangsanzeige des Nokia 97 bietet Schnellzugriffe zu den Kontakten, Inhalten und Medien, die Nutzern besonders wichtig sind. Freunde, Communites und Nachrichten stehen so auf einen Blick und mit einer Berührung des Bildschirms zur Verfügung. Das Display im 16:9 Breitbildformat können Nutzer mit regelmäßig aktualisierten Widgets ihrer bevorzugten Internetdienste und Communitys individuell gestalten.
Auch die Bedürfnisse von Hobby-Fotografen kommen nicht zu kurz: Nokia N97 ist mit einer 5-Megapixel-Kamera mit Optik von Carl Zeiss ausgestattet. Videoaufnahmen sind im 16:9 Format nahezu in DVD-Qualität möglich. Internetdienste wie Share on Ovi lassen sich über Highspeed-Verbindungen via UMTS mit HSDPA oder WLAN einfach und schnell zum Austausch von Inhalten nutzen.
Shunjiro Eguchi ist der Designer des Nokia N97. In einem Interview am Rande der Nokia World 2008 erklärte er, dass jeder Aspekt eines technischen Gerätes davon beeinflusst wird, wie es von jemandem benutzt wird. Die Technologie spiele dabei eine zweitrangige Rolle. Ausgangspunkt für das Design seien die zentralen Bedürfnisse der Nutzer.
Hier im finnischen Salo laufen die Fäden für die Produktion des Nokia N97 zusammen. Das Unternehmen will verstärkt Drittanbieter für die Entwicklung von Diensten und Anwendungen ins Boot holen. Dazu dient die geplante Symbian Foundation. Ziel der Stiftung ist es, eine einheitliche Software-Plattform für Mobilgeräte zu schaffen. Basis ist dabei das Betriebssystem Symbian OS.
"Umgebung im sozialen Netzwerk" heißt das Konzept mit dem Nokia den Austausch von standortbezogenen Community-Informationen einführt. Über einen integrierten GPS-Empfänger sowie einem elektronischen Kompass erkennt das Gerät intuitiv, wo es sich befindet. Dadurch lassen sich soziale Communities mit Echtzeit-Informationen aktualisieren, um Freunde über den aktuellen Status oder Standort zu informieren.
Ab dem ersten Halbjahr 2009 wird das Nokia N97 im Handel erhältlich sein und voraussichtlich 550 Euro kosten - ohne Mobilfunkvertrag und Steuern. Der Erwartungsdruck für einen erfolgreichen Absatz des mobilen PCs ist groß - denn sein Vorgänger N95 wurde immerhin 15 Millionen Mal verkauft.