Big Data schafft Durchblick

Nur CIOs können inkompetente CEOs retten

21.05.2013 von Andrea König
Scheitert der CEO, kratzt das oft auch an der Karriere seines IT-Verantwortlichen. Dem sollten CIOs entgegenwirken, indem sie ihren Chef mit Analytik so gut unterstützen, dass er bessere Entscheidungen trifft.

Stürzt der CEO, zieht er den CIO oft mit in den Abgrund. Für viele IT-Manager ist das Anlass genug, ihren CEO zu unterstützen, selbst wenn er unfähig und inkompetent ist. Rob Enderle von unserer amerikanischen Schwesterpublikation CIO.com ist davon überzeugt, dass auch nur CIOs in der Lage sind, einen strauchelnden CEO zu retten.

Analytik gibt CIOs die Möglichkeit, dem CEO mit Datenanalysen bei wichtigen Entscheidungen zu unterstützen.
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COOs fehlt es seiner Meinung nach an den notwendigen Werkzeugen. CFOs könnten zwar finanzielle Fehlentscheidungen vermeiden, aber einen inkompetenten Firmenchef können sie nicht kompetent erscheinen lassen.

CIOs hingegen stehen durch Analytik ganz andere Möglichkeiten zur Verfügung als ihren Kollegen auf C-Level. Sie können Programme implementieren, die sowohl aus internen als auch externen Quellen Daten sammeln. Dabei können sie dem CEO gezielt Informationen zur Verfügung stellen, die seine Position im Unternehmen stärken.

Enderle identifiziert drei Anlässe, auf die CEOs deutlich besser vorbereitet sein müssten: Termine mit Finanzanalysten, Board Meetings und Entscheidungen im Allgemeinen. Auch über das Unternehmensumfeld sollten CEOs wirklich gut informiert sein. Dies sollte wichtige Informationen zu Wettbewerbern, Vorschriften, und anderen Faktoren umfassen, die sich auf die Firma auswirken könnten.

Doch IT-Verantwortliche können meist nicht über alle Daten im Unternehmen verfügen. Gerade wenn es um Zahlen aus Fachbereichen wie dem Personal geht, haben CIOs in der Regel keinen direkten Zugriff auf die Daten. Umso wichtiger ist es deshalb, sich mit den Kollegen zu vernetzen und so dem CEO auch aus diesen Bereichen geeignetes Material zur Verfügung zu stellen.

4 Schritte zur CEO-Unterstützung

Um zu demonstrieren, wie lohnenswert Investitionen in Big Data sein können, empfiehlt Enderle CIOs die folgende Vorgehensweise:

1. Eine Abteilung finden, die Analyseverfahren bereits eingeführt hat.
2. Sicherstellen, dass die Ergebnisse aufbereitet werden.
3. Dafür sorgen, dass die Daten auch dem Vorstand zur Verfügung gestellt werden.
4. Gewährleisten, dass der CEO darüber informiert ist, dass die IT-Abteilung dazu beigetragen hat, dass die Daten so analysiert und aufbereitet werden.

CEOs werden die Vorzüge dieser Daten sicherlich zu schätzen wissen. Denn sie verdeutlichen die Ergebnisse ihrer Arbeit und helfen ihnen zum Beispiel dabei, Investitionen zu priorisieren. Enderle ist sich deshalb so sicher, weil er diese Schritte vor einigen Jahren bei Dell beobachtet hat. Damals hat es funktioniert, obwohl die Analyse-Tools bei weitem nicht so weit entwickelt waren wie heute.

IT-Verantwortliche sollten über all ihren Themen niemals vergessen, dass das "I" in IT für "Information" steht. Es ist die Aufgabe eines CIOs und der Schlüssel zum Erfolg, relevante Unternehmensdaten bereitzustellen. Sie verhelfen einem inkompetenten CEO zu einem deutlichen Kompetenzgewinn. Und davon profitiert auch der CIO, der sich einen guten Ruf und damit die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Karriere erarbeitet.