Inflation und stagnierende Wirtschaft

Online-Händler müssen Vertrauen schaffen

04.06.2008 von Alexander Galdy
Deutsche Online-Händler ohne ausgeklügeltes Geschäftsmodell werden härter von der bevorstehenden Stagflation betroffen sein als erwartet. Das prognostiziert der E-Commerce-Experte Avail Intelligence. Er gibt Empfehlungen, wie der langfristige Geschäftserfolg trotzdem gesichert werden kann.

Die zu erwartende Stagflation ist geprägt von steigenden Preisen (Inflation) ohne wirtschaftliches Wachstum (Stagnation). In diesem Zusammenhang empfiehlt Avail Intelligence deutschen Online-Händlern drei Schlüsselelemente bei der Planung und Umsetzung ihres Geschäftsmodells zu berücksichtigen, um den bevorstehenden schwierigen Marktbedingungen gelassen entgegen sehen zu können:

Die Kosten für die Kunden-Akquise senken

Eine geschäftskritische Strategie für Online-Händler wird in Zukunft darin bestehen, einerseits die Kundenzahlen zu erhöhen und dabei gleichzeitig die Kosten zu senken, die mit der Ansprache neuer Kunden und dem Betrieb des Shops zusammen hängen. Je effizienter der virtuelle Shopbesuch für den Kunden sein wird, desto regelmäßiger wird er den Laden besuchen und desto öfter wird er etwas kaufen.

Soziale Merchandising-Strategien müssen in den Fokus rücken. Personalisierte Angebote, Empfehlungen, Testberichte und relevante Zusatzinformationen können gezielt dazu beitragen, das Interesse und die Sympathie des Kunden für den Online-Shop zu erhöhen.

Ein einfaches und effektives Umtauschsystem aufsetzen

Die wohl größte Herausforderung für Online-Händler besteht darin, dass potenzielle Kunden die Produkte nicht in die Hand nehmen oder ausprobieren können. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Kunden nicht passende oder gewünschte Ware einfach zurückgeben können. Online-Händler sollten die Kosten für einen Umtausch also möglichst gering halten. Stattdessen sollten sie sich vielmehr um einen Kundenservice auf höchstem Niveau bemühen. Darüber hinaus erleichtert die Verfügbarkeit von Informationen zu früheren Käufen die Auswahl und Entscheidung neuer Kunden.

Manuelle Arbeitsprozesse und Kosten optimieren

Ein Online-basiertes Geschäftsmodell hängt immer noch stark von physischen Prozessen im Hintergrund ab, wie der termingerechten Zustellung der Ware und den effizienten Geschäftsprozessen. Online-Händler müssen die Arbeitsabläufe in der Zentrale und den Warenlagern maximieren, um das vom Kunden in den Shop investierte Vertrauen nicht durch den Lieferprozess zu gefährden.

Die Finanzkrise trifft den Handel hart. Betreiber von physischen und virtuellen Outlet-Shops sehen harten Zeiten entgegen, heißt es bei Avail Intelligence. Vor allem Online-Händler dürfen nicht nur an ihr kurzfristiges Überleben denken, sondern müssen vielmehr ihren langfristigen Geschäftserfolg sichern. Die Konkurrenz ist groß und Kunden erwarten einen schnellen und reibungslosen Einkauf. Die Toleranzgrenze für Fehler ist extrem gering.

E-Commerce-Seiten müssen jetzt mehr denn je Angebote so attraktiv wie möglich für Kunden darstellen, heißt es weiter. Kunden langfristig zu binden wird nur möglich sein, wenn man es schafft, das gleiche Vertrauen in seine Marke aufzubauen, das Kunden auch in die großen Straßengeschäfte haben.