Männer vertrauen eher auf Tipps von Dritten

Online-Shopping: Frauen vergleichen intensiver als Männer

11.05.2007 von Richard Knoll
Wer ein Produkt online erstehen will, unterzieht die angebotenen Waren vorher meist einem ausführlichen Vergleich. Darin sind Frauen eifriger als Männer. So lesen beispielsweise drei von vier Frauen regelmäßig Produkt-Newsletter, um sich über die neuesten Angebote im Web zu informieren. Diesen Service nutzen nur knapp zwei Drittel der Männer.

Das ist das Ergebnis der Trendumfrage "Vernetzte Kunden – Wie Web 2.0 das Online-Shopping verändert". Die Novomind AG hat die Studie, für die insgesamt 374 Endverbraucher befragt wurden, in Zusammenarbeit mit Wiwo.de und Handelsblatt.com erstellt. Dem Bericht zufolge schauen sich 28,3 Prozent der befragten Frauen vor dem Kauf neuer Kleidung ausführlich in den E-Shops von Markenherstellern um. Sie tun dies unabhängig davon, ob ein Kauf geplant ist oder nicht. Bei Männern liegt dieser Anteil nur bei 18,5 Prozent.

Den Grund für die Unterschiede sehen die Studienmacher im abweichenden Einkaufsverhalten: Während der männliche Konsument das Geld bevorzugt für Massenwaren wie beispielsweise Elektrogeräte, ausgibt, interessiert sich die weibliche Kundschaft stärker für individuelle Produkte, wie etwa Kleidung. Bevor sich die Kundin für den Kauf entscheidet, möchte sie wissen, ob die Artikel auch zu ihr passen. Vier von zehn Damen wünschen sich daher eine dreidimensionale Produktansicht und die Möglichkeit, Farben individuell zu kombinieren. Jede zehnte Frau hätte zudem gerne eine virtuelle Anprobekabine.

Männer sind eher bereit, ihre Erfahrungen im Internet mitzuteilen

So sehr Frauen auf Informationen im Web aus sind, so sehr geizen sie aber damit, eigene Kommentare zu Produkten abzugeben. Knapp 60 Prozent der befragten weiblichen Online-Shopper halten sich mit Lob und Kritik zurück. Männer sind in dieser Hinsicht mitteilsamer. Sie setzen bei der Produktauswahl verstärkt auf die Tipps von Dritten. Knapp die Hälfte (48 Prozent) der männlichen Endkonsumenten sind im Gegenzug bereit, eigene Erfahrungen mit Produkten an die Internet-Gemeinde zurückzugeben.

Sofern die Internet-Einkäufer bereit sind, selbst Informationen preiszugeben, findet das vor allem in Anwenderforen und auf Marktplatzseiten wie etwa Amazon.de statt. In den Foren tummelt sich jeder vierte Online-Konsument, jeder fünfte stellt seine Erfahrungen mit Produkten auf Marktplatzseiten zur Verfügung. Auf Preisvergleichsseiten findet man dagegen seltener Beiträge von Verbrauchern. Nur sieben Prozent der befragten Onlineeinkäufer stellen dort Produktinformationen ein.