Outsourcing-Markt Deutschland 2010

Preisverfall nicht aufzuhalten

10.12.2009 von Andrea König
Nach Einbußen in diesem Jahr soll es mit dem deutschen Outsourcing-Markt nach dem Jahreswechsel langsam bergauf gehen. Am Preisverfall wird das allerdings nichts ändern.

2009 musste der deutsche IT-Outsourcingmarkt Einbußen hinnehmen. Die Experton Group spricht davon, dass der Markt um rund ein Prozent auf nun knapp 17 Milliarden Euro geschrumpft ist. Mit dem deutschen IT-Outsourcingmarkt meint das Unternehmen die von allen inländischen Unternehmen getätigten Umsätze beziehungsweise Verträge im Outsourcing-Segment.

Schon 2010 rechnet man wieder mit einem leichten Wachstum von 2,5 Prozent. Als Grund dafür nennt die Experton Group die zunehmend offenere Haltung vieler Unternehmen der Auslagerung von IT gegenüber. Wichtiger Motor ist aber nach wie vor der Zwang, Kosten einzusparen.

Neben den Kostenüberlegungen spielen aber auch andere Aspekte eine Rolle. Dazu zählen die Steigerung der Servicequalität, Standardisierung, Harmonisierung und Konsolidierung. Unternehmen entscheiden sich zudem für Outsourcing, weil sie ihre Flexibilität erhöhen, das Fixkostenrisiko senken oder sich auf das Kerngeschäft konzentrieren möchten.

Wählen Unternehmen Outsourcing, belassen sie es häufig dabei. Experton bezeichnet das sogenannte Renewal-Geschäft als "sehr stabil". Knapp 90 Prozent der Unternehmen führen ihre Verträge weiter beziehungsweise bauen sie aus. Bei 70 Prozent geschieht dies mit demselben Dienstleister.

Preisverfall und kürzere Vertragslaufzeit

Welche Tendenzen es beim Outsourcing gibt, erläutert Andreas Burau von der Experton Group: "Grundsätzlich weiterhin viel Infrastruktur, das heißt Desktop, Server, Storage, Printer und Datenbanksysteme." Zudem würden einzelne Komponenten aus HR und Financials ausgelagert.

Insgesamt beobachtet die Experton Group 2009 einen Preisverfall von fünf bis zehn Prozent. Auch 2010 soll der Preisverfall in dieser Höhe ausfallen. Der Preisdruck sei bei Neuverträgen größer als bei Nachverhandlungen oder Erweiterungen.

Der Markt sei außerdem geprägt von kürzeren Vertragslaufzeiten. Im zweiten Quartal dieses Jahres entschieden sich 73 Prozent der Unternehmen für einen Outsourcing-Vertrag mit einer Laufzeit von ein bis vier Jahren. Ende 2008 waren es nur 26 Prozent.

Die Münchner Experton Group führt ihre Befragungen zum deutschen Outsourcingmarkt fortlaufend durch.