Forrester zu Planung und Vorgehensweise

Ratschläge für die BYOD-Strategie

15.03.2013 von Andreas Schaffry
Als erstes sollte eine Arbeitsgruppe gebildet werden. Dann sollten für mobile Prozesse Business-Szenarien und Teilprozesse identifiziert und priorisiert werden.
Damit CIOs Mobility-Projekte erfolgreich durchführen können, brauchen sie die richtige Strategie meint Forrester-Analyst Ted Schadler.
Foto: Forrester Research

Die Anzahl der Mitarbeiter in Unternehmen, die Geschäftsprozesse zu jeder Zeit und an jedem Ort erledigen, stieg von 23 Prozent im Jahr 2011 auf 29 Prozent im Jahr 2012. Diese Anytime-Anywhere-Arbeiter nutzen - je nachdem an welchem Ort sie sich befinden - die unterschiedlichsten Endgeräte, um Arbeitsaufgaben zu erledigen.

Lieber Smartphone und Tablet als Desktop

Am eigenen Arbeitsplatz verwenden 91 Prozent dieser Information Worker zwar immer noch den Desktop, doch 48 Prozent nutzen dort ebenfalls einen Tablet-PC und 64 Prozent ein Smartphone. Das Verhältnis dreht sich um, sobald die Mitarbeiter im Home Office sind oder unterwegs, ob auf Geschäftsreise oder beim Kunden. Nur 43 Prozent der Mitarbeiter arbeiten zuhause am Desktop-PC, 68 Prozent dagegen am Tablet-PC und 69 Prozent mit dem Smartphone.

Das ist ein Ergebnis der Forrester-Umfrage "2013 Mobile Workforce Trends". Der US-Marktforscher befragte dafür weltweit knapp 9800 Information Worker aus Unternehmen in allen Regionen, die mindestens 20 Mitarbeiter beschäftigen. Damit CIOs den Beschäftigten die passenden mobilen Services auf den richtigen Geräten bereitstellen können, müssen sie deren Anforderungen und Vorlieben kennen und daraus die passende Mobility-Strategie entwickeln, schreibt Studienautor Ted Schadler.

Er rät CIOs dazu, im ersten Schritt eine Arbeitsgruppe zu installieren, die sich aus Mitarbeitern der IT-Organisation und der Fachbereiche zusammensetzt, um herauszufinden, welche mobilen Geräte und Anwendungen die Mitarbeiter für die Arbeit wollen und benötigen.

Immer mehr Mitarbeiter arbeiten im Business nach der Devise ByoD. Sie sind dafür bereit, die gewünschten Mobilgeräte selbst zu bezahlen.
Foto: Forrester

Eine wesentliche Aufgabe sei zudem, die für mobile Prozesse geeigneten Business-Szenarien, Teilprozesse und Aufgaben zu identifizieren, zu priorisieren und die dafür benötigten mobilen Apps zu entwickeln und bereitzustellen. Laut Schadler macht es keinen Sinn, ein komplettes SAP-System oder ein Mitarbeiterportal auf ein Tablet zu portieren.

Effektives Mobile Device Management einführen

Zudem sind CIOs gefordert durch ein effektives Mobile Device Management den sicheren und Compliance-konformen Betrieb der Geräte und Anwendungen zu gewährleisten. Insbesondere beim Verlust oder dem Diebstahl der Mobilgeräte müssen sich die darauf gespeicherten sensiblen Daten und Logins sofort löschen lassen. Das sei ein wichtiger Aspekt, weil der Trend zur Nutzung privater Mobilgeräte für Arbeitsaufgaben nach der Devise "Bring your own Device" (ByoD) nach wie vor ungebrochen ist.

Laut Forrester sollen bis 2017 weltweit rund 260 Millionen Beschäftigte nach dem ByoD-Prinzip mit dem Smartphone oder Tablet-PC arbeiten. ByoD bedeutet für den Marktforscher, dass Mitarbeiter ihre eigenen Mobilgeräte für Arbeitsaufgaben nutzen und die gewünschten Devices auch selbst bezahlen. Immerhin knapp ein Viertel der Tablet-Nutzer in Unternehmen haben auf ihren Geräten außerdem Cloud-basierte Apps wie Box, Dropbox, Sugarsync oder Yousendit installiert, um sowohl persönliche als auch geschäftliche Daten zu synchronisieren oder auszutauschen.

Apple, Android und Microsoft dominieren

Bei der geschäftlichen Nutzung von Smartphones dominieren Android-basierte Geräte derzeit mit einem Marktanteil von 18 Prozent, knapp vor Apple mit 16 Prozent. Anders in der Zukunft: Ein Drittel derjenigen, die ein neues Smartphone kaufen, wollen sich für das iPhone von Apple entscheiden und nur 22 Prozent für Android.

Bei den Tablet-PCs wiederum werden Windows-basierte Geräte die Nase vorn haben. Nutzen derzeit nur zwei Prozent ein Tablet mit Microsoft-Betriebssystem, wollen 32 Prozent als nächstes ein Windows-Tablet kaufen. Ein iPad von Apple, das derzeit auf einen Marktanteil von zwölf Prozent kommt, wünschen sich immerhin noch 26 Prozent, ein Android-Tablet dagegen nur zwölf Prozent.